Das Blumendorf will mehr für seine Senioren und für die jungen Bewohner tun. Auf den neu zu wählenden Gemeinderat gibt es genug zu tun.

Wahlserie - Ein Urgestein in der Kommunalpolitik Gammelshausens verabschiedet sich. Heinz Rieker, seit 43 Jahren im Gemeinderat, kandidiert nicht mehr. Aus Altersgründen, so wie auch Berti Rau, die zehn Jahre dabei war. Die übrigen acht Räte aber bewerben sich erneut. Die Bürger haben die Wahl zwischen zwei Listen: der Freien Wählervereinigung (aktuell sechs Sitze) und der bürgerlichen Wählervereinigung (zurzeit vier Sitze). Der Bürgermeister Daniel Kohl schätzt an der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat vor allem, dass sowohl Männer als auch Frauen in dem Gremium sitzen. Auch die Altersstruktur sei durchmischt. „Wir profitieren von der Erfahrung der Alten und dem Elan der Jungen“, sagt er.

 

Ein Filetstückle für die Senioren

Auf den neuen Gemeinderat warten spannende Aufgaben. Die Senioren sollen im Ortskern ein Zuhause bekommen. Über betreute Seniorenwohnungen oder ein Mehrgenerationenprojekt wird im Moment im Rathaus nachgedacht. Ein entsprechendes Grundstück hat Kohl, der erst seit einem Jahr am Ruder ist, bereits ins Auge gefasst. Es sei ein „echtes Filetstückle“. Viel mehr will er noch nicht herauslassen, da die Grundstücksverhandlungen noch nicht abgeschlossen sind. An diesem zukunftsweisenden Projekt darf nicht nur der Gemeinderat mitwirken, auch eine Bürgerwerkstatt soll gegründet werden.

Ortsdurchfahrt wird als Rennpiste missbraucht

Ein anderes Thema, das den Gammelshausenern auf den Nägeln brennt, ist die Ortsdurchfahrt, die von vielen Auto- und auch Motorradfahrern als Rennpiste benutzt wird. Bei einer Bürgerversammlung soll dieses Thema besprochen werden. Zuvor erhofft sich der Bürgermeister noch Anregungen von einer Verkehrsschau.

Bereits in die Wege geleitet ist eine Erweiterung des Friedhofs. Auf Kohls Initiative will man das Projekt abschnittsweise durchziehen. Das sei besser für den Geldbeutel der Gemeinde und halte außerdem die Option offen, auf mögliche Veränderungen in der Bestattungskultur zu reagieren, so Kohl. Der erste Abschnitt, der auf 300 000 Euro taxiert ist, soll im Sommer in Angriff genommen werden.

Die Junga soll der Jugend etwas bieten

Spannend dürfte auch die Zusammenarbeit mit der frisch gegründeten Junga, Junges Gammelshausen, werden. Die jungen Leute sind aufgerufen, Veranstaltungen für Jugendliche auf die Beine zu stellen. Ferner will der Ort, der sich das Leitmotiv „Gut leben am Albtrauf“ gegeben hat, an seine glorreiche Vergangenheit als Blumendorf anknüpfen. Eine Bürgerwerkstatt Kreisel beschäftigt sich demnächst damit, wie der Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang verschönert werden könnte.