Veranstaltung
Für die Wahlveranstaltung der Alternative für Deutschland im Bürgerhaus Backnang hatten die Organisatoren „AfD-pur“ versprochen. Auf dem Podium saßen die beiden Bundessprecher Jörg Meuthen – er ist auch Spitzenkandidat bei der Landtagswahl – und Frauke Petry sowie die stellvertretende Bundessprecherin Beatrix von Storch.

Protest
Zu der Gegendemo mit dem Motto „Keine Ruhe den rechten Hetzern“ hatte ein Bündnis mehrerer Organisationen aufgerufen, zu dem unter anderem die Initiative Rems-Murr nazifrei, das Jugendzentrum Backnang, die Antifaschistische Jugend, die Jusos, die Grüne Jugend, der Ortsverband Backnang der Grünen, die Linke sowie die Deutsche Kommunistische Partei gehören.

Draußen Polizei, drinnen Ordner und Sicherheitsdienst

Derweil trudeln Sympathisanten und Interessenten im Bürgerhaus ein. Allein 25 Ordner stellt die AfD, dazu einen Sicherheitsdienst, der die Gäste am Eingang kontrolliert. An den Eingangswegen zeigt die Polizei starke Präsenz, wie viele Beamte im Einsatz sind, will ein Sprecher nicht beziffern: „Es sind ausreichend.“

Um 18.40 Uhr ist die Kundgebung zu Ende. Einige Teilnehmer gehen heim. Geschätzt 200 allerdings bleiben – und gehen zum Eingang des Bürgerhauses. Sie rufen „Rechtspopulismus stoppen“. Wer jetzt noch ins Bürgerhaus will, muss einmal um den Gebäudekomplex herum gehen und den Eingang auf der anderen Seite nehmen.

„Es ist traurig, dass solche Maßnahmen nötig sind“, sagt ein 73-Jähriger aus Backnang, der betont, dass er sich über die AfD informieren wolle, weil sie wichtige Themen anspreche. Ob er die Partei wählen werde, wisse er noch nicht. Er habe nichts gegen Flüchtlinge, aber was die momentane Regierung tue, sei gefährlich. Er hat sich wie ein Paar aus Heilbronn, beide 26 Jahre alt, gerade noch rechtzeitig einen Platz in der vorletzten Reihe gesichert. Auch sie wollen sich informieren, die Kandidaten live erleben. Es ist ihr erster Besuch einer Politikveranstaltung überhaupt. Der Spitzenkandidat Meuthen frohlockt: „Die Hütte ist voll.“ Dass draußen vor der Tür einige Demonstranten noch lange „Nazis raus, Nazis raus“ rufen, hört er nicht.

Meuthen: Grenzen kurzfristig schließen

Drinnen hingegen bekommt er viel Beifall für seine Kritik an dem „dicken Brei der Einheitsparteien“, insbesondere der CDU, und ihrer Kanzlerin Angela Merkel, die in der Flüchtlingsfrage hilflos umher laviere. Deutschland müsse in dieser aktuellen Lage politisch verantwortlich handeln und seine Grenzen kurzfristig schließen, das Asylrecht ändern und Nichtasylberechtigte konsequent abschieben. Mit rechtsextremen Positionen habe das nichts zu tun.

Frauke Petry will „im Schweinsgalopp durch unser Wahlprogramm“ aufzeigen, dass es noch weitere Themen gibt, bei denen die AfD „den Finger in die Wunde legen“ und die „Demokratie auffrischen“ will – was dringend nötig sei. Das Erneuerbare Energien Gesetz etwa müsse abgeschafft, die Europäische Union neu erdacht werden. „Wir müssen den Mut haben, irrsinnige Projekte zu beenden.“ Der Staat müsse sich auf seine Kernkompetenzen – innere und äußere Sicherheit – konzentrieren und sich aus anderen Dingen raushalten. „Eltern müssen wieder das letzte Wort in der Erziehung haben.“

Während Beatrix von Storch für solche und ähnliche Aussagen ebenfalls tosenden Applaus aus dem Publikum erhält, löst sich die verbliebene Demonstrantengruppe draußen langsam auf. Rund 600 waren es laut Polizeiangaben gewesen und im Bürgerhaus etwa 750 Gäste.

„AfD pur“ und Gegendemo

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Für die Wahlveranstaltung der Alternative für Deutschland im Bürgerhaus Backnang hatten die Organisatoren „AfD-pur“ versprochen. Auf dem Podium saßen die beiden Bundessprecher Jörg Meuthen – er ist auch Spitzenkandidat bei der Landtagswahl – und Frauke Petry sowie die stellvertretende Bundessprecherin Beatrix von Storch.

Protest
Zu der Gegendemo mit dem Motto „Keine Ruhe den rechten Hetzern“ hatte ein Bündnis mehrerer Organisationen aufgerufen, zu dem unter anderem die Initiative Rems-Murr nazifrei, das Jugendzentrum Backnang, die Antifaschistische Jugend, die Jusos, die Grüne Jugend, der Ortsverband Backnang der Grünen, die Linke sowie die Deutsche Kommunistische Partei gehören.