Der Kreisverband des DRK legt Geld für die Sanierung der Geschäftsstelle in Waiblingen Zentrale zurück. Mit dem Hausnotruf und mit der ambulanten Pflege hat der Verband 2012 Gewinne gemacht.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Waiblingen - Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sieht sich gut aufgestellt für die künftigen Herausforderungen, sowohl finanziell als auch strukturell. Das haben der Vorsitzende, Landrat Johannes Fuchs, und der Kreisschatzmeister Manfred Bohn bei einem Pressegespräch in der Geschäftsstelle in der Henri-Dunant-Straße in Waiblingen erklärt. Sorge bereite ihnen allerdings der Zustand dieses knapp 35 Jahre alten Gebäudes, welches dringend saniert werden müsse. Wenn alles nach Plan läuft, dann solle das Haus im übernächsten Jahr umgebaut werden, sagte Fuchs. Das Geschäftsjahr 2012 sei gut gelaufen. Für das Sanierungsvorhaben, das insgesamt rund 1,2 Millionen Euro kosten dürfte, sind jetzt 450 000 Euro zurückgelegt worden.

 

Hausnotruf erzielt Überschüsse

Überschüsse wurden unter anderem mit dem Hausnotruf und der ambulanten Pflege erzielt. Mit dem Rettungsdienst indes sei nicht möglich, Geld zu verdienen. Man wolle aber künftig mit diesem Geschäftsfeld keine roten Zahlen mehr schreiben. Über die vergangenen Jahre hinweg sei im Bereich Rettungsdienst ein Defizit in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro zusammengekommen. Dieses gelte es abzubauen.

Johannes Fuchs wird Präsident

Die überarbeitete Satzung des Kreisverbands sieht zwei wesentliche Veränderungen vor. Künftig werde die Geschäftsführung Mitglied des Vorstands sein, welcher in Präsidium umgetauft wird. Johannes Fuchs ist künftig also der Herr Präsident. Der Geschäftsführer solle mehr zu sagen haben, müsse aber mehr Verantwortung tragen, so der Landrat weiter. Wie bundesweit üblich,soll es dem Rems-Murr-Verband fortan laut Satzung erlaubt werden, in Nachbarkreisen in solchen Bereichen tätig zu werden, die der dortige Verband nicht besetzt. Ziele dieser Neuerung sei „die bundesweite Sicherstellung von Kernaufgaben“, erläuterte Fuchs. In möglichst jedem Kreisverband sollte das DRK die Bereiche Rettungsdienst, ambulante Pflege, Hausnotruf und Sozialarbeit anbieten.

Neue Mitglieder im Visier

Die mit Abstand größte Investition im vergangenen Jahr war laut Fuchs der Neubau der Rettungswache in Backnang, der rund zwei Millionen Euro gekostet hat. Die Wache an der B 14 habe dazu beigetragen, dass die Notärzte jetzt schneller vor Ort seien. Die Vorgabe, dass die Fahrzeuge in 95 Prozent aller Fälle nach 15 Minuten am Einsatzort sein müssen, sei mit aktuell 94,43 Prozent fast erreichet. Die Zahl der Einsätze der Rettungswagen sei von 21 029 im Jahr 2011 auf 25 521 (2012) in die Höhe geschnellt. Ursache sei vermutlich, dass die Menschen immer häufiger die Notfallrettung rufen, auch bei kleineren Unfällen.

Kampagne zur Mitgliederwerbung

Das DRK hat 25 Ortsvereine, 33 Jugendgruppen, 1431 aktive Mitglieder, 293 hauptamtliche Mitarbeiter sowie 24 400 Fördermitglieder, die rund 1,14 Millionen Euro beisteuern. Gut 60 Prozent dieser Fördermitglieder seien älter als 60 Jahre. Fuchs betonte, man müsse neue Mitglieder gewinnen. Der Kreisverband will deshalb eine größere Kampagne starten, inklusive Kinowerbung und Facebook-Auftritt.