In Kooperation mit der Verbraucherzentrale bietet die Energieagentur nun Checks in den eigenen vier Wänden an. Das Angebot richtet sich sowohl an Mieter als auch an Eigentümer.

Waiblingen - Reinhard Grab zeigt Ratsuchenden, wo es lang geht. Er und seine sechs Kollegen verstehen sich als Energiesparlotsen: Im Auftrag der Energieagentur Rems-Murr und ihrer neuen Kooperationspartnerin, der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, sind von nun an sieben Energieberater im Landkreis unterwegs, um Privatleuten in deren Zuhause Tipps zu geben, wie sie – mal mit weniger, mal mit etwas mehr Aufwand – ihre Strom- und Heizungskosten senken können.

 

Bislang mussten Bürger zur Energieagentur ins Waiblinger Gewerbegebiet Eisental oder zu deren Sprechstunde in eines der Rathäuser ihrer Mitgliedskommunen kommen. Nun drehen die unabhängigen Energieberater den Spieß um und machen einen Hausbesuch. So können sie die Wohnung oder das Haus des Klienten unter die Lupe nehmen und eine viel individuellere Beratung bieten. „Wir wollten unsere Tätigkeit ohnehin ausbauen“, sagt der Geschäftsführer der Energieagentur, Uwe Schelling. Da kam es gerade recht, dass die Verbraucherzentrale ihre Beratung auch großflächiger anbieten, aber keine doppelten Strukturen schaffen wollte. Derzeit kooperiere man mit 19 Energieagenturen in 23 Landkreisen, sagt Meike Militz von der Verbraucherzentrale.

Das neue Angebot zum Spar-Check ist schon für sich allein gesehen ein Schnäppchen: Je nach Variante kostet es zwischen zehn und 30 Euro ( siehe „Die Energieagentur und ihr neues Angebot“). Die niedrige Gebühr, erklärt Cornelia Tausch vom Vorstand der Verbraucherzentrale, sei dank Fördermitteln des Bundeswirtschaftsministeriums möglich. Das Ziel der Checks sei, die unabhängige Energieberatung vor Ort zu stärken. Im Zentrum stehe das Interesse der Bürger und Verbraucher, betont Tausch: „Wir bieten ja selbst keine Brennwertkessel an und verkaufen sie nicht.“

Mit den Checks will die Energieagentur neue Klienten erreichen. „Bisher kommen vor allem Gebäudebesitzer zu uns, die etwas tun wollen“, sagt Uwe Schelling. Reinhard Grab und seine Kollegen können aber auch beispielsweise Mietern helfen, die wissen möchten, wieso ihre Stromrechnung so hoch ist und was sie dagegen tun können. Manchmal, sagt Uwe Schelling, bewirkten schon kleine Maßnahmen oder Verhaltensänderungen eine Ersparnis von 30 bis 50 Prozent. Eine Energiewende im eigenen Wohnzimmer.