Die muslimische Gemeinde Ahmadiyya Jamaat baut vis-à-vis des Waiblinger Bahnhofs ihr neues Gebetshaus – eine Moschee mit Kuppel und 13 Meter hohem Minarett.

Waiblingen - Im Parkdeck unter dem Fitnesscenter beim Bahnhof Waiblingen ist trotz kalter Witterung für ein kleines Festmahl eingedeckt. Einige Heizlüfter sorgen für ein wenig Wärme. Sie werden aber bald wieder abgeschaltet, weil ihre Geräusche unverständlich machen, was da auf dem Podium präsentiert und gesagt wird. Es geht um die Grundsteinlegung für eine neue Moschee in Waiblingen, deren Baugrube direkt nebenan, zwischen Fitnesscenter und Flüchtlingsunterkunft Innerer Weidach, bereits ausgehoben ist.

 

Platz für 150 Betende

Entstehen soll dort auf einem gut 570 Quadratmeter großen Grundstück, das die Stadt Waiblingen der Ahmadiyya-Jamaat-Gemeinde überlassen hat, eine Moschee mit einer Nutzfläche von rund 350 Quadratmetern und zwölf Stellplätzen, zehn davon in einer Tiefgarage. Im Erd- und im Obergeschoss sind getrennte Gebetsräume für Männer und für Frauen geplant. Außerdem soll es in dem Gebäude mit Kuppel und einem 13 Meter hohen Minarett eine 80 Quadratmeter große Wohnung und einen Raum für Jugendliche geben. Insgesamt soll die neue Moschee nach ihrer Fertigstellung Platz für 150 Betende bieten.

Die Moschee solle ein „Haus für alle“ werden, betonte im Rahmen der Grundsteinlegung der Vorsitzende der in Waiblingen seit 1988 existierenden Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), Iftikhar Ahmed. „Die Moschee ist für jedermann geöffnet.“ Und angesichts des jetzt gefundenen Platzes sei man dankbar für den einstigen Rat des Oberbürgermeisters Andreas Hesky, das Gebetshaus nicht wie zunächst geplant an einer abgelegenen Stelle im Gewerbegebiet an der Düsseldorfer Straße zu bauen, sondern am deutlich zentraler gelegenen Platz am Inneren Weidach.

Bundesvorsitzender Wagishauser: „Wir stehen für einen offenen Islam“

„Religiöse Gebäude gehören dahin, wo die Menschen sind“, betonte denn auch der Bundesvorsitzende der im 19. Jahrhundert in Indien entstandenen Religionsgemeinschaft, Uwe Wagishauser. Diese stehe im Übrigen für einen offenen Islam, „für eine Religion, die Frieden lehrt“.

Die Jamaat sei in Waiblingen tief verwurzelt und gesellschaftlich, sozial und sportlich sehr engagiert, sagte die Baubürgermeisterin Birgit Priebe in ihrem Grußwort zur Grundsteinlegung. Das Projekt der neuen Moschee sei nicht einfach gewesen, „aber ich denke, wir haben es jetzt geschafft“, sagte sie angesichts der bereits begonnenen Bauarbeiten. Auch sie sei der Meinung, dass ein solches Gebäude „mitten in der Stadt stehen sollte, wie unsere Gebetshäuser auch“. Und besonders froh sei sie, dass auch der Gemeinderat einstimmig hinter diesem Projekt stehe.