Mitarbeiter der Firma Stihl gehen den Naturschützern bei der Landschaftspflege zur Hand. Im historischen Terrassen-Weinberg Haufler sind es unter anderem die Brombeeren, die zurückgedrängt werden müssen.

Waiblingen - Beim Engagement für Natur, Landschaft und Artenschutz erhalten der Nabu und das Berufsbildungswerk auf unterschiedliche Weise handfeste Unterstützung durch die Waiblinger Firma Stihl. Am Wochenende sind beispielsweise Mitarbeiter des Weltkonzerns am in nächster Nähe zum Stihl Werk 1 an der Rems gelegenen Haufler-Weinberg am Werk gewesen. Seit dem Jahr 2000 pflegt das Berufsbildungswerk (BBW) diesen Weinberg, der am Remshang quasi das letzte Überbleibsel des einst großflächig betriebenen Terrassenweinbaus ist. Für das Projekt hat das BBW im Jahr 2008 den Kulturlandschaftspreis des Schwäbischen Heimatbundes und des Sparkassenverbandes erhalten.

 

Zweimal im Jahr sind Stihl-Mitarbeiter im Einsatz

„Die Steilhänge mussten rekultiviert und die teilweise zusammengefallenen Trockenmauern wieder aufgebaut werden“, sagte BBW-Geschäftsführer Rainer Gaag zu den besonderen Herausforderungen im historischen Waiblinger Wengert: „Auch jetzt ist viel Einsatz zur Erhaltung des Weinbergs erforderlich – und uns stehen nicht immer die notwendigen Mittel zur Verfügung.“ Es gelte, die Steilterrassen dauerhaft frei zu halten, denn viele Tierarten bevorzugten die sonnigen Flächen als Lebensraum. Um dies zu sichern, hat der firmeneigene Umweltausschuss mit dem BBW eine Kooperation vereinbart. Zwei Mal im Jahr befreien Stihl-Mitarbeiter mit entsprechendem Gerät die Terrassen von Brombeeren, Gras und Gestrüpp.

Diesmal hat Wolfgang Zahn, der im Stihl-Vorstand für das Entwicklungsressort zuständig ist, den Arbeitseinsatz der Stihl-Landschaftspfleger noch mit einem weiteren Akt der Unterstützung für diejenigen verbunden, die sich um Landschaft und Natur kümmern. Im Haufler-Wengert hat er dem Berufsbildungswerk und dem Naturschutzbund Waiblingen für ihre Arbeit jeweils einen Scheck über 5000 Euro überreicht. „Stihl gehört zum Unteren Remstal“, sagte er. „Uns ist sehr an der Erhaltung der Artenvielfalt gelegen. Dass nun meine Mitarbeiter aus der Erprobung den Nabu und das BBW praktisch unterstützen können, freut mich besonders.“

Die Firma macht Feldtests mit ihren Geräten

Auch mit dem Nabu hat die Firma verschiedene gemeinsame Projekte im Bereich der Landschaftspflege. Bei zahlreichen Feldtests werden dabei die einschlägigen Geräte der Firma auf Herz und Nieren geprüft, berichtete Zahn. Und in Absprache mit den Naturschützern würden dabei ökologisch wertvolle Flächen vor dem Verwildern bewahrt. „Hier finden Belange des Arten- und Landschaftsschutzes auf sinnvolle Weise mit den Erfordernissen einer innovativen Geräteentwicklung zusammen“, sagte Bruno Lorinser, der erste Vorsitzende des Waiblinger Naturschutzverbands. Die Spende der Firma werde der Nabu für unterschiedliche Artenschutzprojekte im Unteren Remstal rund um Waiblingen und für die Jugend- und Informationsarbeit verwenden, erläuterte der örtliche Nabu-Vorsitzende.

Das Berufsbildungswerk wiederum wird mit der Spende weitere Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen direkt vor Ort am Haufler-Weinberg finanzieren. Dort nutzt nicht nur die Zauneidechse die Steinmauern der Steilterrassen dafür, ihre Körpertemperatur zu regeln. Dort sind unter anderem auch die Schlingnatter, die Mauereidechse oder der Neuntöter daheim.