Die Energieagentur des Rems-Murr-Kreises sucht 100 Freiwillige, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen. Sie sollen ihren Umgang mit Energie, Mobilität und Konsum unter die Lupe nehmen und aus den Erkenntnissen Konsequenzen ziehen.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Ein Drittel des gesamten Ausstoßes an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) im Rems-Murr-Kreis wird von privaten Haushalten verursacht. Das hat unlängst ein Gutachten deutlich gemacht, welches das Landratsamt bei dem renommierten Wuppertal Institut in Auftrag gegeben hatte. Ein weiteres Ergebnis der Klimaschutzexpertise: schon kleinere Veränderungen im Umgang mit Energie, Mobilität und Konsum könnten einiges zur Reduzierung des Klimakillers beitragen – besonders viel natürlich, wenn viele etwas tun.

 

Die Energieagentur des Rems-Murr-Kreises will an genau diesem Punkt mit dem Projekt „Klimafreundlich Konkret“ ansetzen. Binnen eines Jahres wollen die Verantwortlichen eigenen Angaben zufolge „an zehn Orten im Rems-Murr-Kreis 100 Haushalte vom Reden zum Handeln bringen und mit 1000 Ideen Zehntausenden Menschen ein Vorbild sein“. Unterstützt wird die Energieagentur dabei durch ehrenamtliche Helfer von Bürgerenergiegenossenschaften, von Solarvereinen, Kirchengemeinden und Umweltschutzverbänden.

Die 100 freiwilligen Teilnehmer, die jetzt gesucht werden, sollen zusammen mit ihren Mentoren zunächst eine persönliche CO2-Bilanz aufstellen, um daraus dann eigene Ziele für das Projektjahr festzulegen. Die Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Bilanz zu verbessern, können von einfachen Verhaltensänderungen beim Heizen oder Lüften, dem Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften bis hin zu Investitionen in Energie sparende Geräte oder Hausdämmung reichen.

In regelmäßigen, jeweils wohnortnah organisierten, moderierten Gruppentreffen sollen die Teilnehmer ihre unterschiedlichen Erfahrungen untereinander austauschen und diskutieren. Zudem werden Aktionen und Exkursionen angeboten, bei denen das konkrete Handeln erprobt und veranschaulicht werden kann. Begleitend sind darüber hinaus im Zweimonatsrhythmus öffentliche Vortragsveranstaltungen zu den Themenbereichen Strom, Wohnen, Konsum, Ernährung und Mobilität geplant. Nach einem Jahr gibt es ein Abschlussfest mit Bilanz und persönlichen Zertifikaten.

Das Ziel des Projektes sind indes nicht nur individuelle Beiträge zur CO2-Reduktion, sondern auch die Vernetzung der vielen bereits vorhandenen Angebote und Initiativen im Kreis. Der Vorbildcharakter der teilnehmenden Haushalte soll letztlich genutzt werden, um möglichst viele Menschen zur Nachahmung anzuregen.

Für das Klimaschutzprojekt bewerben können sich Einzelpersonen, Familien, Paare, Singles, Wohn- oder Lebensgemeinschaften von sofort an. Grundvoraussetzung für eine Teilnahme ist neben dem Interesse am Klimaschutz lediglich die Bereitschaft, über ein Jahr hinweg regelmäßig Zeit zu investieren. Der offizielle Projektbeginn ist für Anfang Juni mit einer Auftaktveranstaltung vorgesehen.

Anmeldung:
Ein Formular zur Anmeldung sowie weitere Informationen findet man im Internet unter www.klik-co2.de. Eine Beratung gibt es unter der Rufnummer 0 71 51/9 75 17 30 oder direkt bei der Energieagentur in der Waiblinger Gewerbestraße 11.