Seit ihrer Kindheit ist Elke Wallner begeistert vom schwedischen Königshaus. Im Lauf der Zeit hat die 49-jährige Waiblingerin eine beachtliche Sammlung über Königin Silvia und Co. zusammengesammelt.

Waiblingen - In Omas guter Stube ist sie Elke Wallner zum ersten Mal begegnet: Königin Silvia von Schweden. Elke Wallner war damals ein Kind, blätterte gerne in Großmutters Illustrierten mit allerhand Tratsch und Klatsch über die Adelshäuser rund um den Globus und war beim Anblick Ihrer Majestät begeistert. „Ich habe das Foto gesehen und gedacht: ,Mann, ist das ’ne tolle Frau’“, erinnert sich die Waiblingerin fast 40 Jahre danach noch gut an den Moment.

 

Denn während manch einer seine Kindheitshelden wenige Jahre später vom Thron stößt, ist Elke Wallner ihrer Lieblingskönigin bis ins Erwachsenenalter treu geblieben. „Als Teenie hat es nachgelassen“, gibt die 49-Jährige zu: „Aber als ich 26 Jahre alt war, hat es wieder angefangen.“

Die größte Sammlung weit und breit

Inzwischen, davon ist Elke Wallner überzeugt, hat sie die größte Sammlung über das schwedische Königshaus in Deutschland: „Es sind 30 Kartons, voll bis oben mit Postkarten und Zeitungsartikeln, Videos, Mitschnitten von Fernsehauftritten und mit deutschen und schwedischen Büchern“, zählt sie stolz auf. Wenn Elke Wallner auf dem Sofa in ihrer Dachgeschosswohnung sitzt, dann lächelt von der gegenüberliegenden Wand die schwedische Prinzessin Madeleine zu ihr hoch, und deren Schwester Victoria nebst Gatte Prinz Daniel winken ihr freundlich zu.

„Ein bisschen wie eine Familie sind sie schon für mich“, bestätigt Elke Wallner: „Mit all den Bildern um mich herum fühle ich mich nie allein.“ Um ihren Fundus stetig zu erweitern, durchforstet Elke Wallner auch Zeitschriften, ein bisschen wie damals, in Omas Wohnzimmer. „Anfangs habe ich mich geniert zu fragen, aber inzwischen liefern mir drei Frisöre in Waiblingen alte Zeitschriften zu.“

Sehr gerne würde sie Silvia mal ihren Schatz zeigen. Aus diesem Grund hat Elke Wallner die Königin sogar schon nach Waiblingen eingeladen. Oder besser: sie hat sie einladen lassen. „Ich bin zum Oberbürgermeister gegangen und habe ihn gebeten, Königin Silvia ins Bürgerzentrum einzuladen. Sie hat ja eine Stiftung für Kinder gegründet und die Eintrittsgelder bei ihrem Besuch wären dann an diese Stiftung geflossen.“ Der OB Andreas Hesky spielte mit und verfasste ein Einladungsschreiben, das Elke Wallner der Königin bei einem Besuch in Schweden in die Hand drückte. „Als Antwort kam aber leider eine Absage.“

Vor gut 20 Jahren ist Elke Wallner zum ersten Mal nach Schweden aufgebrochen. Mit Bus und Schiff, eine lange Reise. Mittlerweile hat die 49-Jährige das Fliegen entdeckt, was ungemein Zeit spart, gerade, wenn man wie Elke Wallner auf ihren Schwedentrips nur einmal übernachtet: „Man muss ja aufs Geld schauen“, sagt die Hauswirtschafterin.

Vier Mal im Jahr geht es nach Schweden

Immerhin ist sie Jahr für Jahr gleich vier Mal in Schweden zu Besuch, und zwar stets an den gleichen Terminen: im März und April, Juni und Juli. Denn dann werden der Namenstag von Prinzessin Victoria, der Königtag, der Nationalfeiertag und Victorias Geburtstag gefeiert – alles Anlässe, an denen sich Mitglieder der königlichen Familie in der Öffentlichkeit zeigen.

Elke Wallner erwartet sie mit anderen Fans vor Ort, einen Klappstuhl hat sie dabei, denn oft dauert es viele Stunden, bis es so weit ist. Und einen Fotoapparat nimmt sie mit. Bei solchen Anlässen schießt sie um die 300 Bilder. Mehr als 30 Fotobücher hat sie mit einem Bekannten aus ihrer Bilderbeute zusammengestellt. Doch manchmal ist das stundenlange Warten vergebens: „An Victorias Namenstag ist mal eine Tante gestorben und der Auftritt ausgefallen. Da bin ich halt shoppen gegangen.“

Der beste Ort, um die Royals zu sehen, sei Öland, wo die Familie Sommerurlaub auf Schloss Solliden mache, erzählt Elke Wallner: „Da kann man sie treffen, sie sind so nah, wie Sie hier auf dem Sofa sitzen.“ Hände geschüttelt, das hat sie, „aber mit ihnen gesprochen noch nie.“ Aber im kommenden Jahr, das hat sich Elke Wallner fest vorgenommen, wird sie der Königin zu ihrem 40-jährigen Thronjubiläum gratulieren. Denn in all den Jahren habe „es nie etwas zu meckern gegeben“ über Silvia und ihre Familie: „Da gab es keine Skandale.“ Und was ist mit König Carl Gustaf , dem Kontakte ins Rotlichtmilieu nachgesagt werden? „Das glaube ich nicht. Und selbst wenn was dran ist, verzeihe ich ihm.“