Angesichts der im Zentrum der kanadischen Ölsandförderung lodernden Waldbrände haben die Behörden in der Provinz Alberta den Notstand ausgerufen. Zehntausende Menschen sind bereits auf der Flucht vor den Flammen.

Fort McMurray - Die von starken Winden angefachten Flammen haben bereits 1600 Wohnhäuser und andere Gebäude in Fort McMurray zerstört und 80 000 Einwohner in die Flucht getrieben, wie die Ministerpräsidentin Albertas, Rachel Notley, am Mittwoch mitteilte. Scott Lang von der Katastrophenschutzbehörde der Provinz sagte, ein „herkulischer“ Einsatz der Feuerwehr habe verhindert, dass das Feuer auf die Innenstadt Fort McMurrays übergreift.

 

Am Mittwoch waren die Flammen bis an den Flughafen der Stadt herangerückt. Alle Flüge wurden gestrichen.

Drittgrößte Ölreserven der Welt

Fort McMurray lebt von der Ölförderung aus Teersand, die der Region in den vergangenen Jahren einen Aufschwung beschert hat. Das Gebiet birgt die drittgrößten Ölreserven der Welt nach Saudi-Arabien und Venezuela. Die Förderanlagen liegen im Norden der Stadt, während der Brand im Süden wütete.

Das Feuer brach am Sonntag aus und schien bis Dienstagfrüh schon fast unter Kontrolle. Dann drehten die Winde und trieben die Flammen plötzlich in Richtung Stadt, was vielen Bewohnern nur wenig Zeit zur Flucht ließ.

Ungewöhnlich hohe Temperaturen kombiniert mit trockenen Wetter haben die Nadelwälder in der Provinz anfällig für Waldbrände gemacht.