Der Musikverein Stadtkapelle Waldenbuch lädt am kommenden Wochenende zum 46. Mal zum Marktplatzfest ein. Die Stadt beteiligt sich außerdem am bundesweiten Tag des offenen Denkmals.

Waldenbuch - Bald geht es im malerischen Waldenbucher Altstadtkern wieder rund. Der Musikverein Stadtkapelle Waldenbuch präsentiert den Gästen von Freitag bis Montag, 8. bis 11. September, auf dem 46. Marktplatzfest ein lebendiges Rahmenprogramm für alle Generationen. Zu den Glanzlichtern zählen die Auftritte von Vereinen, Kapellen, Musikbands und Hobbymusikanten.

 

Nach einer Warm-up-Party am Freitag, 20.30 Uhr, im Gasthaus Rappen geht es am Samstag in die Vollen. Um 14 Uhr fährt die historische Postkutsche von Dettenhausen nach Waldenbuch. Sie wird bei der Einfahrt in die Altstadt zum Marktplatz musikalisch vom Hornquartett begleitet. Die Kutsche ist ein Relikt aus der Zeit, in der die Reisenden von Stuttgart aus über Waldenbuch und Tübingen auf der Schweizer Straße in die Schweiz fuhren. Berühmte Fahrgäste, die im Waldenbucher Gasthaus Post abgestiegen waren, sind unter anderem Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Ludwig Uhland und Wilhelm Hauff. Um 15 Uhr wird dann das Markplatzfest mit dem Fassanstich eröffnet.

Eines der Highlights ist ein fünf Meter langer Fleischkäse

Ein Klassiker des Festes am Samstag, 16.30 Uhr, ist der von der Stadtwache in historischen Gewändern und vom Musikverein Stadtkapelle musikalisch umrahmte Aufmarsch der Metzger mit einem fünf Meter langen ofenfrischen Fleischkäse. „Wie lange der Fleischkäse vorhält, ist wetterabhängig. Bei gutem Wetter ist er schon mal in 1,5 Stunden weg, wenn es regnet und weniger Gäste unterwegs sind, kann auch noch am nächsten Tag etwas zum Grillen übrig sein“, sagt Joachim Glasbrenner. Der Chef der gleichnamigen Metzgerei ist schon zum 30. Mal mit von der Partie. Dieses Mal sind außer ihm noch fünf seiner Mitarbeiter dabei, vier davon sind Familienmitglieder: „Wir sind eben ein Familienbetrieb.“ Einen fünf Meter tiefen Ofen für das Fleischkäs-Monster hat aber auch er nicht: „Ich backe ihn in vier, jeweils 1,25 Meter langen Formen. Die passen diagonal in meinen Ofen.“ Nach dem Backen würden die einzelnen Exemplare zusammengesetzt: „Die Fugen kaschieren wir dann mit Petersilie“, sagt der Metzgermeister. An diversen Getränke- und Ess-Ständen mit Herzhaftem und Süßem, gibt es außerdem als kulinarischen Dauerbrenner schwäbische Maultaschen und Zwiebelkuchen.

Denkmäler öffnen ihre Türen

Das Museum der Alltagskultur im Schloss präsentiert am Samstag, 9. September, 13 bis 19 Uhr, und am Sonntag, 10. September, 10 bis 18 Uhr, Einblicke in das Leben im Mittelalter. Am Sonntag können die Besucher außerdem um 15 Uhr an der Führung „Das herzogliche Jagdschloss“ teilnehmen. Der Eintritt und die Führung sind kostenlos.

Am Sonntag, 10. September, beteiligt sich Waldenbuch am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Macht und Pracht“ steht. Zu sehen sind die 410 Jahre alte evangelische Stadtkirche St. Veit, das ehemalige Bauernhaus Necker/Ebinger, heute Ristorante Osteria da Maria und das Schloss Waldenbuch. Die Stadtkirche glänzt unter anderem mit ihrer Empore, auf die Johann Liefkoop, der Hofmaler des württembergischen Herzogs auf zehn Tafeln Lebensstationen Christi verewigte, von dessen Geburt bis zum Aufrichten des Kreuzes. Kenner schätzen auch die anno 1760 oder 1761 von Christian Gotthilf Haußdörffer gefertigte Orgel. Waldenbuch war seit 1534 der Sitz des Waldvogts der württembergischen Landesherren. Ursprünglich residierten sie in einer Burg der Staufer-Zeit. Das Schloss in seiner heutigen Gestalt wurde 1709 fertiggestellt. Es beherbergt jetzt das Museum für Alltagskultur.