Bereits im April hätte der Elektro-Sprinter in Waldenbuch unterwegs sein sollen. Doch das Fahrzeug ist defekt, und der einzige Anbieter für das nötige Ersatzteil hat ein Problem, das große Auswirkungen hat.

Waldenbuch - Mit dem elektrisch betriebenen Bürgerbus wollte Waldenbuch in die mobile Zukunft starten. Jetzt zeigt sich: Bei dem ambitionierten Projekt der Stadtmarketinggruppe I leuchten nach wie vor die Bremslichter. Der von der Nahverkehrsgesellschaft Baden Württemberg (NVBW) bereitgestellte Elektro-Sprinter ist wegen eines defekten Bauteils nicht einsatzfähig. Der einzige Zulieferer ist insolvent. Alternativen gibt es keine. Auch auf ein Ersatzfahrzeug kann man nicht hoffen. „Im ganzen Bundesgebiet werden nur zwei Bürgerbusse mit E-Technik getestet“, berichtete die Leiterin des Stadtmarketinggruppe Stefanie Behrens bei der Präsentation der aktuellen Projekte im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats.

 

Für die 14 ehrenamtlichen Fahrer, mit denen der Testbetrieb des Bürgerbusses am 3. April hätte starten sollen, heißt das: Sie müssen weiter warten. Den von Stefanie Behrens vorgeschlagenen Umstieg auf einen konventionell betriebenen Diesel oder Benziner lehnten die Stadträte ab. Sie wollen abwarten. Stichtag ist der 31. Juli. Bis dahin will die NVBW der Stadt eine Stellungnahme über das weitere Vorgehen zukommen lassen. CDU-Stadtrat Christoph Hellenschmidt betonte: „Ich halte nichts davon, wenn wir jetzt Dieselstinker einsetzen.“

Klimaschutz und benzinbetrieben lassen sich nicht vereinen

Der Bürgermeister Michael Lutz verwies auf den Status von Waldenbuch als Klimaschutzgemeinde. „Vor dem Hintergrund des European Energy Awards wäre der benzinbetriebene Sprinter nicht vermittelbar“, gab er zu bedenken. Kann die Verkehrsgesellschaft die Probleme lösen, soll der Probebetrieb im September 2017 anlaufen. Gelingt es nicht, ein einsatzfähiges Elektrofahrzeug zu bekommen, will das Gremium in der Oktobersitzung über mögliche Alternativen beraten.

Nicht nur das Team um Stefanie Behrens war in den vergangenen Monaten aktiv. Die Stadtmarketinggruppe II hat sich den Themen Kommunikation und Marketing gewidmet. Umfangreichstes Projekt war die Erstellung einer neuen Homepage für die Stadt, die seit wenigen Wochen online ist. Die erste Bilanz von Gruppenleiter Helmut Kehrer fiel positiv aus: „Die Seite hatte in den ersten 50 Tagen 9641 Besucher.“ 96 Prozent der Abfragen stammten aus Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern, Indien, den USA, Afrika und Asien wurde die Adresse www.waldenbuch.de angeklickt. Besonderes Interesse bestand an den Microsites der Stadtbücherei, des Hallenbads und der Musikschule.

Neue Homepage der Stadt wird gut geklickt

Damit ist das Projekt noch nicht beendet. Bei der Gewerbeschau im Bonholz Ende März wurde die Zufriedenheit der Bürger mit dem neuen Angebot abgefragt. Dabei hat sich gezeigt: Es gibt noch Defizite. „Wir sollten die touristischen Seiten auf Englisch übersetzen lassen“, empfahl Helmut Kehrer. Für das Projekt bewilligte der Ausschuss 2500 Euro aus dem Budget des Stadtmarketings. Außerdem wird bis Oktober ein Update-Paket erarbeitet, das unter anderem die erweiterte Online-Nutzung von Formularen, die Bereitstellung von GPS-Daten für die wichtigsten Wanderwege und die Optimierung der Suchfunktionen zum Inhalt hat.

Damit die Informationen der Homepage nicht nur für Bürger mit Internetanschluss zugänglich sind, haben Helmut Kehrer und sein Team im Stadtgebiet drei digitale Informationenstelen aufgestellt, auf deren Monitore die wichtigsten Informationen und Veranstaltungshinweise eingespielt werden. Sie stehen in den Schaufenstern der beiden Filialen der Stadtbücherei sowie im Wartebereich des alten Rathauses. Damit die Waldenbucher in der städtischen Verwaltungszentrale stets den richtigen Ansprechpartner finden, erhielt die Stadtmarketinggruppe zudem den Auftrag, die Wegweisertafeln der beiden Rathäuser zu modernisieren. Das bisherige Steck-System ist so veraltet, dass für die Namen neuer Mitarbeiter keine Buchstaben mehr nachgekauft werden können.