Für die Bürger von Waldenbuch sind die Sitzungsunterlagen der politischen Gremien bald nur noch einen Mausklick entfernt. Die Stadt stellt ihr sogenanntes Ratssystem um. Dafür hat sie auch in Laptops und einen Router investiert.

Waldenbuch - Der Waldenbucher Gemeinderat nimmt Abschied vom Papier. Sitzungsunterlagen werden künftig digital übermittelt. Anstelle der dicken Bündel mit inhaltsschweren Drucksachen liegen im Ratssaal dann flache Tablets auf dem Tisch, mit denen sich die Stadträte durch Sachverhalte und Beschlussvorschläge scrollen können. Von der Einführung des Ratsinformationssystems sollen auch die Bürger profitieren. „Im neuen Jahr können die Beratungsunterlagen für den öffentlichen Teil der Sitzungen über die Homepage der Stadt eingesehen werden“, erklärt der Waldenbucher Hauptamtsleiter Ralph Hintersehr.

 

Bisher war die Informationsbeschaffung im Vorfeld der kommunalpolitischen Debatten deutlich aufwendiger. Wer sich für die Details zu der im Amtsblatt veröffentlichten Tagesordnung interessierte, konnte die Unterlagen in den beiden Filialen der Stadtbücherei oder im Rathaus einsehen. Das wird jetzt einfacher – ein Klick mit der Maus genügt. „Der zeitliche Ablauf wird sich nicht ändern. Die Unterlagen werden weiterhin am Donnerstag vor der jeweiligen Sitzung öffentlich zugänglich sein“, sagt der Verwaltungsexperte.

Im Januar soll das digitale Zeitalter im Ratssaal eingeläutet werden. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats gab am Dienstagabend 15 900 Euro für die Beschaffung von 26 Tablets mit akkulosem Stift und Handschrifterkennung für die Mitglieder des Gremiums und die an den Sitzungen beteiligten Mitarbeiter der Stadtverwaltung frei.

Leistungsfähiger WLAN-Router im Ratssaal

Auch ein leistungsfähiger WLAN-Router im Ratssaal gehört zum Gesamtpaket, das von einer externen Firma eingeführt wird. Damit die Umstellung reibungslos läuft, wird vor der Gemeinderatssitzung am 12. Dezember ein anderthalbstündiger Crash-Kurs für die Kommunalpolitiker eingeschoben.

Besteht zusätzlicher Beratungsbedarf, gibt es Nachschulungen im Januar. Um die Einarbeitung zu erleichtern, werden die Unterlagen in den ersten Monaten des Jahres auch in Papierform verschickt. Der Service endet am 1. April. „Was passiert, wenn jemand gar nicht mit dem System zurechtkommt?“, wollte FWV-Rätin Jutta Häcker wissen. „Ich traue allen zu, dass sie das schaffen“, beruhigte Bürgermeister Michael Lutz die Skeptiker. Er gehe davon aus, dass die Tablets genutzt werden. Wer aber auf Papier bestehe, der werde auch weiterhin Papier bekommen.