Bei einer Bürgerversammlung zum neuen Mehrgenerationenhaus in Waldenbuch stellen die Anwohner viele Fragen und nennen Anregungen. Auch online kann man sich noch beteiligen.

Waldenbuch - Altersgerechter Wohnraum für Senioren ist in Waldenbuch Mangelware. Abhilfe soll ein Mehrgenerationenhaus schaffen, das neben dem Hallenbadparkplatz entstehen könnte. Bei einer Bürgerversammlung stellte die Kommune am Donnerstagabend die aktuellen Überlegungen vor. Die Zuhörer ergänzten das Konzept mit eigenen Wünschen und Anregungen. Seit feststeht, dass die neue Kindertagesstätte nicht in das Mehrgenerationenhaus eingebunden werden wird, setzen Stadt und Planer auf eine Variante, die zwei unabhängige Baukörper vorsieht. „Wir stellen uns vor, dass in einem Gebäude 35 bis 40 betreute Seniorenwohnungen mit je 45 bis 65 Quadratmetern entstehen“, erklärte Planer Ralf Horn bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie. Auch eine Senioren-WG und die ambulante Tagespflege sollen dort integriert werden.

 

Junge Familien sollen dort Platz finden

Im Haus gegenüber sieht der Experte rund 24 Wohneinheiten bis zu 90 Quadratmetern für junge Familien vor. Außerdem soll auf dem 4430 Quadratmeter großen Grundstück eine Begegnungsmöglichkeit in Form eines Cafés oder Restaurants geschaffen werden. Unter dem Strich kam Ralf Horn zu dem Ergebnis: „Der Standort bietet sehr gute Entwicklungschancen.“

Auch die Professorin Ulrike Scherzer vom Institut Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart sieht im Waldenbucher Vorhaben großes Potenzial. „Es geht nicht nur um die Wohnung. Auch das Umfeld muss stimmen“, betonte sie. Die Infrastruktur auf dem Kalkofen biete hier gute Voraussetzungen. Scherzer zeigte, wie das Zusammenleben in Mehrgenerationenhäusern in Bad Cannstatt und Ulm funktioniert und empfahl: „Es ist sinnvoll, Wohnungen für alle Altersgruppen zu mischen.“

Das Zusammenleben der Generationen unterstützen

Obwohl die Besucherzahl im Forum der Oskar-Schwenk-Schule überschaubar war, folgte eine angeregte Fragerunde. „Ich halte es für wichtig, dass das Zusammenleben der Generationen aktiv unterstützt wird“, regte ein Bürger an. Der Waldenbucher Bürgermeister Michael Lutz stellte klar: „In dieser Struktur brauchen wir einen professionellen Träger.“ Zu Wort meldete sich auch der Vorsitzende des Stiftungsrats der Waldenbucher Bürgerstiftung, Abraham Kustermann. „Wir sind im Bereich der altersgerechten Wohnungen bislang unterentwickelt. Deshalb halte ich 35 bis 40 Seniorenwohnungen für zu wenig.“ Der Planer Ralf Horn empfahl: „Wenn der Kindergarten Tilsiterweg wegfällt, kann man das Konzept auf der anderen Seite der Liebenaustraße weiterentwickeln.“ Bis dahin ist es noch ein langer Weg. In den nächsten Monaten muss im Waldenbucher Gemeinderat zunächst ein Konzept entwickelt werden, das für einen Investor interessant ist. Im Mittelpunkt sollen die Interessen und Bedürfnisse der Bürger stehen.

Diese haben noch bis Freitag, 14. Juli, Gelegenheit, ihre Vorstellungen einzubringen. Auf der Homepage der Stadt Waldenbuch unter www.waldenbuch.de steht ein entsprechender Fragebogen. Parallel dazu läuft eine Online-Umfrage zu den Investitionen und Sparmöglichkeiten im Haushaltsplan 2018. Auch hier gilt: Abgabeschluss ist der 14. Juli.