Die Zukunft des Walz-Areals wirft schon lange Fragen auf. Der weitere Weg des ehemaligen Gärtnerei-Geländes steht nun zur Debatte. Die Gemeinderatsfraktion will, dass dort eine Sportfläche entsteht.

Weilimdorf - Was passiert mit dem Walz-Areal? Mit dieser Frage beschäftigen sich seit rund zehn Jahren die Eigentümer des Geländes, die Stadtverwaltung sowie die Weilimdorfer Bezirks- und die Stuttgarter Stadträte. Wenn es nun nach der Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen geht, soll das etwa 1,8 Hektar große Grundstück künftig als Sportfläche genutzt werden.

 

Landwirtschaftliche Nutzung lautet die Vorgabe

Erst vor wenigen Wochen wurde von der Stadtverwaltung geprüft, ob das Walz-Areal geeignet ist, um darauf eine Flüchtlingsunterkunft zu bauen. Doch die Leiterin des Baurechtsamtes, Kirsten Rickes, ließ keinen Zweifel daran, dass auf dem ehemaligen Gärtnerei-Gelände an der Solitudestraße eine solche Nutzung ausgeschlossen ist. Das Problem sei, dass es für das Areal keinen Bebauungsplan gebe. Somit müsse man sich daran halten, was im Flächennutzungsplan für das Gelände vorgesehen sei: nämlich landwirtschaftliche Nutzung. „Eine Befreiung von dieser Vorgabe ist nicht möglich“, sagte Rickes gegenüber unserer Zeitung. Zunächst müsse ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Das dauere in der Regel zwei bis drei Jahre. „Das müssen wir jetzt angehen“, sagt FDP-Stadtrat Bernd Klingler.

Eine Sportfläche wäre eine Möglichkeit

Mit dieser Meinung steht der Fraktionsvorsitzende der Liberalen nicht alleine da. Auch die Freien Wähler im Gemeinderat haben Mitte Oktober einen Antrag formuliert: Die Verwaltung solle prüfen, was auf dem Areal alles möglich sei. Nun werden die Grünen in einem Antrag etwas konkreter: „In Weilimdorf leben viele junge Familien, deshalb ist davon auszugehen, dass auch künftig die sportliche Betätigung eine tragende Säule der Freizeitgestaltung bleiben wird“, schreibt die Fraktion an die Verwaltung. „Um dem Vereins- und Individualsport auch künftig Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, halten wir es für notwendig, das Walz-Gelände ausschließlich als Grün- beziehungsweise Sportfläche vorzusehen.“ Somit könnte dort auf lange Sicht das vom Jugendrat gewünschte Frei- oder Hallenbad entstehen, sagt Stadträtin Clarissa Seitz (Grüne). „Vorausgesetzt es lässt sich finanziell darstellen – in fünf bis zwölf Jahren.“

Wenn es um die Nutzung geht, ist umplanen angesagt

Bislang sei das Gewann Froschäcker für zusätzliche Sportflächen und ein Bad vorgesehen. „Die etwa ein Hektar große Fläche liegt in der Nachbarschaft zum Jugendhaus, nördlich des Schnatzgrabens. Das Gelände ist privat. Dort ist eine Kleingartenanlage zu finden“, sagt die Grünen-Stadträtin. Diese Fläche sei im Vergleich zum Walz-Areal aber viel schlechter erschlossen. Deshalb sei es viel sinnvoller, das Gewann Froschäcker für landwirtschaftliche Nutzungen vorzusehen und aus dem Walz-Gelände eine Sportfläche zu machen, sagt Seitz. Dafür müsse die Stadt das ehemalige Gärtnerei-Gelände an der Solitudestraße erwerben.

„Wir warten nun auf grünes Licht von der Stadtverwaltung, um weiter zu planen. Ich vermute, dass es Anfang nächstes Jahres eine Antwort auf unseren Antrag geben wird“, sagt Clarissa Seitz.