Seit Jahren ärgern sich viele Wangener über abgeladenen Bauschutt und unerlaubte Bauten auf dem Wangener Berg. Die Stadt prüft nun, welche Bauten zulässig sind.

Wangen - Schon seit etlichen Jahren ärgern sich viele Wangener über die illegal gebauten Gartenhäuser, Parkplätze und den Bauschutt im Landschaftsschutzgebiet Wangener Berg. Deshalb fordert die Bezirksvorsteherin Beate Dietrich, dass die Bauten auf dem Wangener Berg auf ihre Zulässigkeit überprüft werden.

 

Die dafür beantragten 300 000 Euro wurden im aktuellen Doppelhaushalt der Stadt zwar nicht genehmigt, doch für die Bestandserhebung der illegalen Bauten in den Landschaftsschutzgebieten am Neckar und am Wangener Berg hat der Gemeinderat 150 000 Euro bewilligt. Mit diesem Budget soll ein Büro im Auftrag des Amtes für Umweltschutz eine Bestandsaufnahme am Wangener Berg machen. Das hätte längst geschehen sein müssen. Aber aufgrund personeller Engpässe im Amt für Umweltschutz „wird es mit der Vergabe der Bestandserhebung wohl Herbst werden“, sagt der Amtsleiter Werner Flad.

Die Stadt will die Bauten systematisch überprüfen

In der Vergangenheit sind nach den Worten von Flad immer wieder illegale Bauten und Spielgeräte auf dem Wangener Berg aufgestellt worden. „Seit den 1990er Jahren ist die Überwachung der Landschaftsschutzgebiete wegen Personalabbaus immer mehr zurückgefahren worden.“ Nun will die Stadt prüfen, welche Bauten erlaubt sind und welche nicht. „Wir wollen aber keine Einzelfälle herausgreifen“, sagt Flad, „sondern wir wollen systematisch vorgehen“. Insgesamt werde die Bestandsaufnahme etwa ein Jahr dauern.

„Es wird schwierig sein, mit verwaltungsrechtlichen Mitteln die Zustände von vor 30 Jahren wieder herzustellen“, erklärt Flad. „Aber dort, wo das Landschaftsbild durch illegale Bauten gestört wird, muss man etwas machen.“ Sobald die Bestandsaufnahme vorliegt, kann die Stadt gegen das wilde Bauen vorgehen.

Nicht alle Eigentümer haben Verständnis für die Auflagen

Teilweise, so Flad, stoße man am Wangener Berg jedoch auf Unverständnis bei den Grundstückseigentümern. So wurden bereits im vergangenen Jahr etwa im Boden fest verankerte Schaukeln und Rutschen oder auch die blaue Farbe von Regentonnen von der Naturschutzbehörde kritisiert (wir berichteten). „Schaukeln können auch gut ohne fixes Fundament aufgebaut werden“, sagt der Amtsleiter. „Das muss man den Leuten aber oft erst erklären.“

Die Wangener Bezirksvorsteherin Beate Dietrich hält die Bestandsaufnahme der Stadt für einen „guten Ansatz“ im Kampf gegen die illegalen Bauten. Dem „Wildwuchs“ auf dem Wangener Berg müsse endlich Einhalt geboten werden. „Die Leute sagen sich: Wenn mein Nachbar baut, dann mach ich es halt auch“, sagt Dietrich. Dabei müsse eigentlich vor einem geplanten Bau ein Bauantrag gestellt werden. „Für ehrliche Bürger ist es ärgerlich, wenn sie sich an die Gesetze halten und andere nicht.“

Für viele sind der Müll und der Bauschutt ein Ärgernis

Auch Müll und Bauschutt wird immer wieder im Landschaftsschutzgebiet abgeladen, sagt die Bezirksvorsteherin. Dies sei ebenso ein Ärgernis für alle, die den Wangener Berg als Freizeit- und Erholungsgebiet nutzen wollten. Deshalb hofft sie auf die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und auf Geld aus dem nächsten Doppelhaushalt, um dem illegalen Bauen endlich einen Riegel vorzuschieben.