Vom Warnstreik betroffen sind unter anderem kerntechnische Anlagen im Südwesten und der Stuttgarter Flughafen. Die rund 570 Flughafen-Beschäftigten könnten in den nächsten Tagen kurzfristig zum Warnstreik aufgerufen werden.

Stuttgart - Im Tarifstreit um die Bezahlung der 19.000 Beschäftigten der Wach- und Sicherheitsbranche in Baden-Württemberg hat die Gewerkschaft Verdi zu ersten Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind nach Angaben der Gewerkschaft vom Donnerstag die kerntechnischen Anlagen Philippsburg, Neckarwestheim und Obrigheim sowie Sicherheitsdienste für weitere Gebäude und Unternehmen. Ein EnBW-Sprecher sagte, der Energiekonzern habe Vorkehrungen getroffen, damit die Sicherung seiner Kernkraftwerke trotz der Streikmaßnahmen gewährleistet sei.

 

In den nächsten Tagen ist mit einer Ausweitung der Warnstreiks zu rechnen. Verdi-Verhandlungsführerin Eva Schmidt sagte den „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Freitag), dass es auch am Stuttgarter Flughafen Warnstreiks geben dürfte, ohne einen genauen Termin zu nennen. Rund 570 Flughafen-Beschäftigte in den Kontrollbereichen für Passagiere, Flughafenpersonal und Fracht könnten den Angaben zufolge in den nächsten Tagen kurzfristig zum Warnstreik aufgerufen werden. Das könnte einem Verdi-Sprecher zufolge zu Verzögerungen im Flugverkehr und sogar zu Flugausfällen führen.

Die Verhandlungen im Tarifstreit waren vor Weihnachten ohne Ergebnis abgebrochen worden. Ziel der Gewerkschaft ist es, den Stundenlohn der untersten Lohngruppe von 9,20 Euro auf zehn Euro anzuheben. Die Arbeitgeberseite habe Lohnsteigerungen ab Januar um 2,7 Prozent und um weitere 2,6 Prozent von 2016 an geboten. Dieses Angebot sei aber nicht akzeptabel, da die Beschäftigten in der Sicherheitsbranche damit weiter im Niedriglohnbereich blieben, hieß es bei Verdi. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Dienstag (20. Januar) angesetzt.