Nach den ergebnislosen Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen sind im Südwesten erneut Tausende Beschäftigte für ihre Forderung im Tarifstreit der Metall- und Elektrobranche auf die Straße gegangen. Auch in Stuttgart waren Unternehmen betroffen.

Stuttgart - Bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach zählte die Gewerkschaft am Vormittag 1500 Teilnehmer bei einer Kundgebung. „Die Arbeitgeber werfen uns Höhenflüge vor und fordern von uns Bodenhaftung“, kritisierte Nadine Boguslawski, Tarifsekretärin des Bezirks Baden-Württemberg. Neben verschiedenen Bosch-Standorten waren auch andere Konzerne aus dem Südwesten wie der Autozulieferer Mahle und der Automatisierungsspezialist Festo betroffen.

 

Frankfurter Beratungen stehen an

Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger war am Dienstag nach Frankfurt gereist. Dort berät der Bundesvorstand der Gewerkschaft das weitere Vorgehen, um die Weichen hin zu einer möglichen Einigung oder einer Ausweitung der Proteste zu stellen. In Baden-Württemberg könnten Arbeitgeber und Arbeitnehmer am Mittwoch miteinander sprechen - ob das Treffen in Ludwigsburg tatsächlich stattfindet, hängt aber vom Ausgang der Frankfurter Beratungen ab.

Die bundesweit 3,8 Millionen Beschäftigten in der deutschen Kernindustrie sollen nach dem Willen der IG Metall fünf Prozent mehr Geld bekommen. Die Arbeitgeber haben für 24 Monate Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich auf 2,1 Prozent summieren - dazu soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben.