In dem Tarifstreit bei Banken hat die Gewerkschaft Verdi einmal mehr auf Warnstreiks gesetzt. Etwa 800 Beschäftigte der Branche in Stuttgart und Karlsruhe hätten am Montag die Arbeit niedergelegt, teilte Verdi mit.

Ludwigsburg - 400 von den Streikenden kamen den Angaben zufolge zu einer Protestkundgebung beim Stuttgarter Sitz der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Betroffen von den Warnstreiks waren unter anderen die LBBW, die L-Bank, Deutsche Bank und Commerzbank. Bereits seit Mittwoch gibt es an unterschiedlichen Geldinstituten im Südwesten Ausstände.

 

Angespannte Situation

Verdi fordert 4,9 Prozent mehr Geld für die Bankbeschäftigten bei einer Laufzeit von einem Jahr und begründet dies mit der guten Konjunktur. Die Arbeitgeberseite hat bisher nur eine Erhöhung von 2,8 Prozent in drei Stufen in 36 Monaten geboten. Sie verweist auf die angespannte Situation in der Branche wegen der EZB-Niedrigzinspolitik und hoher Regulierungskosten durch EU-Vorgaben. Das sei ein „Miniangebot“, kritisierte dagegen eine Verdi-Sprecherin. Laut Verdi wäre dies umgerechnet auf die komplette Laufzeit ein Plus von weniger als einem Prozent.

Die Warnstreiks sollen den Druck erhöhen vor der Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern am Dienstag in Wiesbaden, ein möglicher Tarifabschluss gälte bundesweit.