Sie trägt die Haare kurz mit Undercut und liebt es leger: Michelle würde sich nicht als das „typische Mädchen“ bezeichnen. Uns hat Michelle verraten, was sie mit Mode verbindet und warum "individuell" kein wirklicher Style ist.

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Stuttgart - Für Michelle gilt: Schön sind die Menschen, die zu sich stehen. „Klamotten prägen vielleicht dein äußeres Erscheinungsbild, aber Schönheit ist Charaktersache. Das kommt von innen.“ Für sie bedeutet Mode: Sehen und gesehen werden. Der wichtigste Betrachter bleibe man jedoch selbst: „Zuallererst muss nur ich mir gefallen, wenn ich in den Spiegel schaue.“ Fühle man sich wohl, projiziere sich das auch auf die Mitmenschen um einen herum.

 

Mode je nach Laune

Neben der Familie, nimmt vor allem die Musik einen großen Teil in Michelles Leben ein. Oft ist es mit der Playlist ähnlich, wie mit dem Kleiderschrank: „Je nach Stimmung variiert die Songauswahl. Das ist mit meinen Outfits genauso. Habe ich schlechte Laune, kleide ich mich viel unauffälliger. Dann wird es halt doch der schwarze Kapuzenpulli und die graue Hose.“

In ihrem Alltag setzt die 17-jährige angehende Friseurin auf praktisch und bequem. Außerdem steht sie auf den Oversize-Look: „Oft kaufe ich mir meine Klamotten ein paar Nummern größer. Ich mag es einfach, wenn nicht alles so offensichtlich ist. Eine Figur kann super gut zur Geltung kommen, indem sie mit Oversize-Teilen und den richtigen Accessoires in Szene gesetzt wird.“ Ebenso haben es ihr Netz und transparente Stoffe angetan. Hier legt sie gerne selbst die Schere an: „Ich liebe Netzoberteile. Oft schneide ich sie mir in neue Formen oder nähe etwas auf, um so wichtige Stellen zu überdecken. Das macht den Look gleich viel aufregender." Natürlich darf es auch mal ein enges Kleid sein – manchmal auch ein hoher Schuh: „Aber wenn High Heels, dann bitte mit lässiger Boyfriend-Jeans und einem einfachen Shirt. Es darf sich nie wie verkleidet anfühlen.“

Sei du selbst

Nicht nur im Friseurberuf ist Kreativität gefragt. Ginge es nach Michelle könnten die Stuttgarter noch erfinderischer sein: „Stuttgart traut sich schon einiges, aber da geht noch mehr.“ Und wie das funktioniert, beweist sie selbst mit ihrem neusten Haarprojekt: „Dank meiner extremen Frisur, bin ich viel offener für neue Styles. Als Nächstes könnte ich mir einen richtig krassen Pony vorstellen. Vielleicht sogar dreieckig.“ Ausprobieren ist die Devise: „Je mehr man herum experimentiert, umso mehr traut man sich am Ende auch.“ Besonders stört es Michelle, dass heutzutage alle so darauf bestehen, individuell zu sein: „Wenn wir alle individuell sind – wo ist dann die Vielfalt? Mir gefällt das Wort einfach nicht.“

Fragt man sie, wie sie selbst ihren Style beschreiben würde, antwortet sie kurz und knapp: „Mein Style? Das bin einfach ich!“