Er war ein Urgestein auf dem Wasen: Der Wasenwirt und Schausteller Max Rudi Weeber ist am Mittwoch Morgen im Alter von 71 Jahren verstorben.

Stuttgart - Die Nachricht vom Tod des Wasenwirtes und Schaustellers Max Rudi Weeber hat bei seinen Kollegen und den Wasenverantwortlichen für große Erschütterung gesorgt. Weeber erlitt am Mittwochmorgen im Alter von 71 Jahren einen Herzinfarkt und starb kurze Zeit später. Er litt an Lungenkrebs, in den vergangenen Wochen hatte er gesundheitlich stark abgebaut.

 

Vorbild für die jüngere Generation

Noch vor einer Woche hatte Weeber bei der Jahresversammlung des Schaustellerverbands Südwest teilgenommen. „Er hat für den Verband gelebt und war ein sehr wichtiger Ansprechpartner“, sagt Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes. Als langjähriger Vorsitzender und Ehrenmitglied sei Weeber insbesondere für die jüngere Generation ein Vorbild gewesen, zu dem sie hochgeschaut hätten, sagt Roschmann: „Er war ein Urgestein in der hiesigen Szene, kam aus einer traditionsreichen Schaustellerfamilie.“ Seine Eltern betrieben mehrere Karussells, mit denen Weeber und seine spätere Ehefrau Gisela umherreisten. In den 1960er Jahren startete das junge Ehepaar mit einem Verkaufsstand für gebrannte Mandeln auf dem Cannstatter Volksfest. Im Interview mit der Stuttgarter Zeitung sagte er zu seinem 70. Geburtstag im Oktober 2013: „Die Arbeit ist schon ein Knochenjob. Aber wenn die Gäste zufrieden sind, motiviert mich das unheimlich.“

Langjährige Erfahrung, geschichtliche Details

Den Sprecher der Festwirte, Werner Klauß, trifft die Nachricht vom Tod seines Kollegen überraschend. „Er war einer der alten Garde und hat auch mal ein Machtwort sprechen können, wenn sich die Lage zugespitzt hat“, erinnert sich Klauß. „Er konnte auf langjährige Erfahrung zurückgreifen und wusste immer sehr viel geschichtliche Details.“

Auch der Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart, Andreas Kroll, sah in Weeber einen Begleiter und Freund, der über Jahrzehnte die Feste auf dem Cannstatter Wasen geprägt habe: „Er war ein Urgestein, ein Festwirt mit Charakter und einem guten Gespür für die Belange der Schausteller und Wirte.“

Das operative Geschäft im Festzelt „Zum Wasenwirt“ hatte Weeber schon vor einigen Jahren seinen Söhnen Fritz und Armin übergeben, trotzdem war er bei den Veranstaltungen fast täglich auf dem Platz.