Ende April/Anfang Mai werden in den nördlichen Bezirken die Wasserspender eingeschaltet. Nach langer Zeit soll auch der Kirchbrunnen in Feuerbach wieder in Betrieb gehen.

Stuttgarter Norden - Noch macht der April, was er will, doch bald wird der Frühling Einzug halten. Dann sollen auch die Brunnen wieder plätschern. Laut städtischem Brunnenmeister Bernd Sauer wird das Wasser in den 25 Anlagen, für die das Tiefbauamt in den nördlichen Bezirken zuständig ist, Ende April beziehungsweise Anfang Mai eingeschaltet. Zum ersten Mal seit einigen Jahren wird auch der Kirchbrunnen in Feuerbach wieder in Betrieb gehen.

 

Für Sauer und seine Mitarbeiter gibt es momentan eine Menge zu tun: 153 Brunnen betreut das Tiefbauamt in Stuttgart. Sie alle werden gerade fit gemacht für die neue Saison. „Wir fangen in der Innenstadt an und arbeiten uns dann in die Außenbezirke vor“, sagt der Brunnenmeister. Diese Prozedur ist jedes Jahr dieselbe. Einen Unterschied gibt es heuer allerdings: Waren in der Vergangenheit die bunt geschmückten Osterbrunnen bereits eher mit Wasser versorgt worden, so blieben sie anno 2016 trocken. Da Ostern in diesem Jahr sehr früh gewesen ist, gab es nämlich noch Frostnächte.

2016 gibt es mehr Geld für den Brunnenunterhalt

Zum ersten Mal seit einiger Zeit soll 2016 der Feuerbacher Kirchbrunnen wieder sprudeln. Der war jahrelang außer Betrieb, da es Beschwerden seitens der Anwohnerschaft gegeben hatte. Die hatte sich durch Zecher belästigt gefühlt, die ihre Getränke im Brunnenwasser gekühlt und dabei gelärmt hatten (wir berichteten). Mittlerweile hat sich die Situation geändert und die Anwohner möchten, dass der Brunnen wieder plätschert. Dieser Wunsch geht in Erfüllung, die Anlage wurde geprüft und technisch überholt. Aus bleiben wird hingegen der Lamm-Brunnen an der Ludwigsburger Straße in Zuffenhausen. Einerseits ist er defekt, andererseits nutzt der benachbarte Gastronom den Platz rund um den Wasserspender im Sommer als Freifläche für sein Restaurant. Kein kühles Nass sprudeln wird auch auf dem Botnanger Marktplatz. Wegen der Bauarbeiten für die neue Ortsmitte musste der dortige Brunnen abgebaut werden. Wenn die Arbeiten beendet sind, soll ein neuer an anderer Stelle aufgebaut werden.

Hatte das Tiefbauamt 2015 noch 650 000 Euro für den Unterhalt seiner Brunnen zur Verfügung, so sind es dieses Jahr 900 000 Euro. So soll sichergestellt werden, dass alle Anlagen die ganze Saison in Betrieb sind und bei einem Defekt nicht abgeschaltet werden müssen, weil das Geld für eine Reparatur fehlt. Dies ist vor einiger Zeit in Stammheim passiert. Der Brunnen am Freihofplatz konnte schließlich nur aufgrund einer Privatspende in Stand gesetzt werden. Sauer ist zuversichtlich, dass das Geld 2016 reichen wird, um alle Brunnen bis September oder Oktober (je nach Witterung) betreiben zu können – normalerweise täglich zwischen 8.30 und 22 Uhr.

Besonders beliebt im Norden sind die Anlagen am Ernst-Reuter-Platz in Giebel und der Zuffenhäuser Treppenbrunnen. Diese, so Sauer, lägen zentral, zudem gebe es ein attraktives Umfeld mit Eisdielen und Sitzgelegenheiten. Das hat auch Schattenseiten: Je mehr Leute sich dort tummeln, desto mehr Müll fällt an. Normalerweise werden die Brunnen alle vier Wochen gereinigt, bei Bedarf rücken die städtischen Mitarbeiter aber auch öfters an. Beispielsweise dann, wenn sich durch starke Sonneneinstrahlung und Abfälle viele Algen bilden. Dann würde natürlich auch niemand auf die Idee kommen, das Wasser zu trinken. Doch auch sonst ist Vorsicht geboten. Grundsätzlich gilt: Anlagen, mit deren kühlem Nass man seinen Durst besser nicht löschen sollte, sind deutlich mit dem Schild „Kein Trinkwasser“ gekennzeichnet.