Um ein Drittel soll die EnBW den Wasserpreis in Stuttgart senken. So will es die Landeskartellbehörde. Der Energieversorger sieht das nicht ein und will sich wehren.

Um ein Drittel soll die EnBW den Wasserpreis in Stuttgart senken. So will es die Landeskartellbehörde. Der Energieversorger sieht das nicht ein und will sich wehren.

 

Stuttgart - Wenn es nach der Landeskartellbehörde geht, soll die EnBW die Wasserpreise in Stuttgart um ein Drittel senken. Dagegen will sich der Energieversorger zur Wehr setzen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Ein Firmensprecher kündigte Beschwerde beim Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart an.

"Das Vorgehen der Landeskartellbehörde ist für uns nicht nachvollziehbar. Die Wasserversorgung der Landeshauptstadt mit ihren großen Höhenunterschieden und den fehlenden eigenen Trinkwasservorkommen ist eine besondere Herausforderung und verlangt einen enormen technischen Aufwand", heißt es in einer Pressemitteilung. Das sei bei niedrigeren Wasserpreisen nicht machbar. Konzernvorstand Dirk Mausbeck gibt sich kämpferisch: "Wir werden die Verfügung nicht akzeptieren."

Die EnBW hatte zum 1. August 2012 die Trinkwasserpreise in Stuttgart um 9,3 Prozent - von 2,34 auf 2,56 Euro brutto pro Kubikmeter - angehoben. Das hatte die Landeskartellbehörde auf den Plan gerufen. Die Verfügung gilt rückwirkend ab August 2007 und erstreckt sich bis Ende dieses Jahres.

Kuhn: "Gute Nachricht"

Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) nennt die Entscheidung der Kartelbehörde eine gute Nachricht". Es müsse "eine deutliche Entlastung beim Wasserpreis in Stuttgart geben".

Der SPD-Fraktionschef im Stuttgarter Gemeinderat, Martin Körner, forderte, dass die EnBW den Verbrauchern in Stuttgart das zu viel gezahlte Geld schnell zurückerstatte. Der EnBW-Sprecher sagte dazu, dass zunächst das Ende des Verfahrens abgewartet werden müsse. Die Verfügung sei erst am Donnerstagabend zugestellt worden. Der Sprecher fügte hinzu: „Wir sind überzeugt, dass unsere Preise fair und angemessen sind.“