Kein Bürgermeister im Landkreis Göppingen amtiert so lange wie Reiner Ruf. Doch im kommenden Jahr soll für den Schultes von Rechberghausen endgültig Schluss sein.

Rechberghausen - Die Bürger von Rechberghausen müssen sich nach einem neuen Bürgermeister umschauen. Wie das Bürgermeisteramt der 5400 Einwohner zählenden Schurwaldgemeinde mitteilt, wird Reiner Ruf zum 1. Juli 2015 – und damit zwei Jahre vor Ablauf seiner Amtszeit – in Pension gehen. Darüber habe er in einer nichtöffentlichen Sitzung seinen Gemeinderat informiert. Der 62-Jährige amtiert in Rechberghausen seit 37 Jahren und ist damit der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis Göppingen.

 

Für Rechberghausen gehe eine Ära zu Ende, erklärte der zweite stellvertretende Bürgermeister Dieter Wahl (CDU). „Das Gesicht der Gemeinde hat sich ganz entscheidend verändert.“ Trotz der Nähe zu Göppingen gelang es Ruf, die Infrastruktur mit Schulen und Läden auszubauen und ein vielseitiges Kulturleben im Ort zu etablieren. Höhepunkte waren Ausstellungen mit Bildern von Picasso und Marc Chagall und die Ausrichtung der kleinen Landesgartenschau im Jahr 2009. Im gleichen Jahr wurde Ruf, der für die Freien Wähler im Kreistag und im Regionalparlament sitzt, mit 97,3 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent triumphal wieder gewählt. Schon vorher hatte er angekündigt, nicht die volle achtjährige Amtszeit bleiben zu wollen. Es mangele ihm nicht an Ideen und Tatkraft, erklärte Ruf. Er wolle jedoch seine Erfahrungen für etwas Neues einbringen. Auch wünsche er sich mehr Zeit für die Familie. Ruf ist verheiratet, hat fünf erwachsene Kinder und sechs Enkelkinder.