Das Wochenende vor Heiligabend ist der verkaufsstärkste Tag an den Stuttgarter Ständen. Die meisten greifen zur Nordmanntanne. Ein Problem könnte das zu warme Wetter sein.

Stuttgart - Die ganz Fixen, haben ihn natürlich schon längst: den traditionellen Weihnachtsbaum. Alle anderen, und das ist der Großteil, kaufen ihren Baum kurz vor Heilig Abend. „Der verkaufsstärkste Tag wird der Samstag vor Weihnachten sein“, sagt Michael Wieland. Die Leute hätten nicht so viel Platz, die Bäume früh zu kaufen und einzulagern. Wieland baut in Möglingen Weihnachtsbäume an, die dort selbst geschlagen werden dürfen, die er aber auch an Verkaufsständen in Stuttgart und Region anbietet. Beispielsweise am Wilhelmsplatz in Stuttgart, in Leinfelden-Echterdingen und Endersbach.

 

Dass der Platz ein Problem ist, fällt auch Gerhard Stuber auf, der seit Jahrzehnten Weihnachtsbäume in Güglingen anpflanzt und unter anderem in Degerloch und Möhringen verkauft. „In diesem Jahr sind schmale Bäume gefragt“, sagt er. Der Platz in den Wohnungen scheint also begrenzt – auf den traditionellen Weihnachtsschmuck verzichten aber, möchte man trotzdem nicht.

Sticht nicht, nadelt kaum

Wie in jedem Jahr ist der Renner die Nordmanntanne. Der Nadelbaum ist der mit Abstand beliebteste bei den Deutschen. Aus gutem Grund: „Die Tanne nadelt nur wenig und sie sticht nicht“, sagt Stuber. In diesem Jahr liege der laufende Meter bei ungefähr zwanzig Euro. Gleich also wie im vergangenen Jahr.

Die Nordmanntanne wird gefolgt von der Blaufichte, dem zweitbeliebtesten Weihnachtsbaum. Circa zehn Prozent der Verkäufe seien Blaufichten, so Stuber. Der Preis liege bei ungefähr dreißig Euro für eine etwa zwei Meter große Fichte.

Die Rotfichte ist der günstigste Baum

Der günstigste unter den Weihnachtsbäumen ist die Rotfichte. Sie kostet circa sieben Euro pro Meter. „Die Rotfichte wird meißt für draußen gekauft. Der Baum soll im Garten stehen und mit Lichterketten geschmückt werden“, sagt Wieland. Die Rotfichte darf dank des günstigen Preises bis zu vier Meter hoch sein und muss darüberhinaus auch nicht perfekt sein.

Nur etwa ein Prozent mache bei ihm der Verkauf der Kroktanne aus, so Stuber. Aber: „Wer einmal eine Korktanne als Weihnachtsbaum hatte, möchte wieder eine“, sagt er. Sie habe einen zitronigen Duft, nadle kaum und habe schöne, silberne Nadeln.

Nicht zu trocken, gleichmäßiger Wuchs

Worauf die Käufer achten ist im jeden Jahr dasselbe: ein gleichmäßiger Wuchs, außerdem darf die Tanne nicht zu trocken sein. Ein Problem könnte in diesem Jahr das außergewöhnliche Klima sein. „Wir haben sehr spät begonnen die Bäume zu schlagen – erst Ende November, Anfang Dezember“, sagt Wieland. Davor sei das Klima zu mild gewesen. Eigentlich werde Frost benötigt, damit die Bäume ihr Wachstum abschließen.

Die letzten Bäume verkauft Wieland an Heiligabend. „Wir sind ab neun an den Verkaufsständen und bauen ab“, sagt er. Da kommen dann die Last-Minute-Käufer vorbeigerannt, um kurz vor Bescherung noch eine Tanne abzustauben.