Weihnachtsmärkte mit besonderem Charme gab es in Weilimdorf, Hausen und Botnang zu entdecken. In Weilimdorf war an den rund 40 Marktständen für ziemlich jeden etwas dabei.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stuttgarter Norden - Schöne Bescherung in Weilimdorf: Eigentlich sollten rund ein Dutzend nagelneue Holzhütten am Freitagabend aus Bad Segeberg angeliefert werden. In Kassel war Schluss: Lichtmaschine defekt. „Erst um Mitternacht wurden sie hier angeliefert“, sagt Eckhardt Binder, Vorsitzender des Bundes der Selbstständigen Weilimdorf (BDS), der den zweitägigen Markt organisiert hat. Am Samstagmorgen konnte mit dem Aufbau begonnen werden. Entsprechend hektisch ging es bis kurz vor der Eröffnung zu. Eifrig wurde gebohrt, geschraubt und gehämmert, damit Tannenschmuck und Lichterketten sitzen. Am Ende war alles parat, damit der zweitägige Markt zu einem Erfolg wird.

 

„Von Ananasgebäck bis hin zu Zimtsternen“

Nach einem ökumenischen Gottesdienst, umrahmt vom Posaunenchor der Oswaldgemeinde begrüßten Bernd Klingler vom Festausschuss des BDS und der Vorsitzende Eckhard Binder die Gäste. „In Weilimdorf lebt die Tradition weiter, wir haben hier 40 Stände, das Angebot reicht von A bis Z, von Ananasgebäck bis hin zu Zimtsternen“, sagte Klingler. Binder lobte das Engagement der örtlichen Unternehmen: „Die Holzhütten wurden von Weilimdorfer Firmen gesponsert“, sagte Binder. „Ich finde, der Kauf hat sich gelohnt, der Weihnachtmarkt ist wunderschön, ich hoffe, das sehen Sie genauso“, wandte er sich an die Besucher. Bezirksvorsteherin Ulrike Zich lobte die Verantwortlichen, auch Bernd Klinger, der den Markt in den vergangenen zwei Jahren quasi in Alleinregie organisiert hatte, ehe diese Arbeit in diesem Jahr wieder der BDS übernommen hat. „Ich danke ihnen für ihre Initiative und ihre guten Ideen“, sagte Zich. „Viele Gemeinden ringen um einen Weihnachtsmarkt. Der BDS hat vorgesorgt, dass der Weilimdorfer Markt flott und fit für die Zukunft ist – ich bin froh, dass den BDS in dieser wunderbaren Zusammensetzung gibt.“ Im Anschluss bewies die Weilimdorfer Vorsteherin ihr großes Talent zum Dichten, ehe sich die Gäste von den Talenten der zahlreichen Marktbeschicker überzeugen konnten.

Sozialdemokraten überzeugen mit Curry Würsten

Überzeugt von ihrem Stadtteil sind auch die Bürger in Hausen. Zum 17. Mal veranstalteten sie in diesem Jahr den familiären Weihnachtsmarkt vor dem Jugendhaus. Immerhin hat sich die Zahl der Stände im Laufe der vergangenen Jahre vervierfacht. „Angefangen haben wir hier mit drei Ständen: Jugendhaus, Bürgerverein und griechischer Verein“, sagt Jugendhausleiter Volker Rösch und lacht. Besonders eindrucksvoll sei die Eröffnung mit den vielen Kindern der Seelachschule und der Maria-Montessori-Schule gewesen, findet auch Röschs Kollege Jürgen Scherbaum: „Die haben toll gesungen, das war eine runde Sache.“ In Hausen gibt es keine kommerziellen Marktbetreiber. Dass man kein Profi sein muss, um den Geschmack zu treffen, bewiesen die Sozialdemokraten, nein, nicht mit Roten, sondern mit Curry Würsten. „Wir sind ausverkauft. 70 Stück“, sagte Bezirksbeirat Thomas Paape. „Das Soßenrezept stammt von einem Sternekoch, ich hab’s noch verfeinert.“

Feinstes Kunsthandwerk und liebevolle Bastelarbeiten konnten die Besucher des Botnanger Weihnachtsmarktes an den 28 Ständen entdecken. „Hier ist alles selbst gemacht“, sagt Organisatorin Regina Grumer. Für den musikalischen Rahmen sorgten unter anderem der Kinderchor St. Clemens und die Bläser der musikalischen Vereinigung. Bastelangebote für Kinder boten die Mitarbeiter der Jugendfarm. Mollig warm war es in der überdachten Omnibushalle der Firma der Kleine Stuttgarter an der Kauffmannstraße obendrein. „Draußen im Freien haben Märkte vielleicht mehr Flair, aber hier bekommt man wenigstens keine kalten Füße“, sagte eine Standbetreiberin. Der Erlös des Marktes kommt der Jugendfarm zugute.