Am Mittwoch geht der Mittelalter- und Weihnachtsmarkt zu Ende. Die Bilanz fällt trotz des widrigen Wetters positiv aus.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)
Esslingen - Ein Gedränge wie in den Vorjahren hat es in den Altstadtgassen dieses Jahr nicht gegeben - für die Verantwortlichen des Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkts ein Indiz dafür, dass weniger Gäste gekommen sind. Deshalb hat Michael Metzler, der Geschäftsführer der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST) die ursprünglich angepeilte Besucherzahl von einer Million bei der Abschlusspressekonferenz gar nicht erst in den Mund genommen. Er sprach von "mehreren hunderttausend Gästen", die es bis Mittwochabend gewesen sein werden.

Dennoch fällt die Bilanz Metzlers und der Marktbeschicker positiv aus. Denn anders als viele Weihnachtsmärkte in größeren Städten hat der oft drastische Besucherrückgang in Esslingen zu keinem Umsatzeinbruch geführt. Es gebe zwar ein paar Verschiebungen beim Käuferinteresse. So seien in diesem Jahr Mützen, Schals und Handschuhe besonders gefragt gewesen. Generell bewege sich der Umsatz aber auf dem Vorjahresniveau. Damit bleibe der Mittelalter- und Weihnachtsmarkt "die Leuchtturmveranstaltung der Stadt".

20 Prozent der Besucher kommen aus dem Ausland


Eine Umfrage habe ergeben, dass lediglich 50 Prozent der Besucher aus Baden-Württemberg stammten. Weitere 30 Prozent, so berichtet die bei der EST für den Markt verantwortliche Petra Pfeifer, seien aus dem restlichen Deutschland und 20 Prozent aus dem Ausland, vorwiegend aus der Schweiz, Italien und Spanien, angereist. Knapp 1000 Reisebusse haben in den vergangenen vier Wochen die Stadt angesteuert, ein Zürcher Busunternehmer hat den Mittelalter- und Weihnachtsmarkt sogar täglich angefahren.

Den generellen Rückgang des Besucherinteresses in ganz Deutschland will Metzler noch nicht als grundsätzliche Weihnachtsmarktmüdigkeit werten. Alle Veranstaltungen hätten in diesem Jahr mit den widrigen Wetterverhältnissen zu kämpfen gehabt. Es sei ein Irrglaube, anzunehmen, dass die weiße Winteridylle, die sich in den vergangenen Wochen häufiger als je zuvor dem Betrachter geboten habe, tatsächlich mehr Besucher angelockt habe. Genau das Gegenteil sei der Fall: Jede Form von Niederschlag schade dem Geschäft.