Der Mittelalter- und Weihnachtsmarkt in Esslingen ist eröffnet. Bis zum 22. Dezember werden eine Million Gäste erwartet. Die neue Weihnachtsbaumbeleuchtung weist dabei mehr in die Zukunft als in die Vergangenheit.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Eigentlich will Esslingen mit dem Beginn des Mittelalter- und Weihnachtsmarkts die Uhren um „mindestens 500 Jahre zurückdrehen“. Das zumindest hat der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger am Dienstag bei der Eröffnung des vierwöchigen Spektakels erklärt. In der Tat versetzen die Händler, Handwerker und Gaukler zwischen dem Rathausplatz und dem Hafenmarkt einmal mehr zumindest diejenigen, die dafür anfällig sind, in eine andere Zeit.

 

Nicht umsonst zählt Esslingen – auch darauf hat Jürgen Zieger einmal mehr hingewiesen – laut einer offiziellen Umfrage zu den zehn wichtigsten und erlebnisreichsten Märkten in ganz Deutschland. Umso unverständlicher ist es deshalb, warum sich die Verantwortlichen der Stadt bei der Wahl der neuen Weihnachtsbaumbeleuchtung für derart scheußlich grelle LED-Lichterketten in kaltem Weiß und Gelb entschieden haben, die eher futuristische Endzeit- als heimelige Mittelalterstimmung verbreiten.

Dass diese zwei Ketten zudem reichlich lieblos über den stattlichen Baum auf dem Rathausplatz verteilt wurden, verstärkt einen Eindruck, den der Markt an sich wirklich nicht verdient hat.