Zur Zeit wird die Hauptstraße für 8,7 Millionen saniert. Das neue Rettungszentrum für 6,5 Millionen ist fertig. Nun wird auch ein Bürgerhaus geplant.

Weil im Schönbuch - Ein neues Rettungszentrum für 6,5 Millionen Euro, die Sanierung der Hauptstraße für 8,7 Millionen Euro – man könnte fast denken, die knapp 10 000 Einwohner zählende Gemeinde habe im Rathaus einen Goldesel. Und nun steht Weil im Schönbuch auch noch kurz vor der Entscheidung, ein Bürgerhaus zu bauen.

 

Geschätzte Kosten: „Sechs Millionen Euro plus X“, sagt der Bürgermeister Wolfgang Lahl. Finanziert werden sollen die Vorhaben aus den laufenden Einnahmen und durch den Griff in die Rücklagen. „Das Bürgerhaus“, erklärt Lahl unmissverständlich , „werden wir aber ohne eine Förderung nicht hinbekommen.“

Hauptstraße wird erst im Frühjahr fertig

Zunächst hoffen die Planer und mit ihnen die Anwohner, dass die Sanierung der Hauptstraße so bald wie möglich beendet ist. Die Arbeiten an der 1,4 Kilometer langen, wichtigsten Verkehrsader der Gemeinde begannen im März vergangenen Jahres und sollten eigentlich Ende diesen Jahres abgeschlossen sein. Nun wird es wohl erst im nächsten Frühjahr soweit sein. Auf Wunsch der Gemeinde haben die Baufirmen einige Zusatzleistungen ausgeführt wie etwa eine verlängerte Betonfahrbahn in die angrenzende Seesteige oder eine geänderte Kanaltrasse, die das Budget noch mehr strapazieren.

Insgesamt wird die Hauptstraße nun um etwa eine Million teurer als geplant. „Die 8,7 Millionen Euro liegen noch im Rahmen. Wir werden auch diese Summe bewältigen“, verspricht der Schultes. Richtig ins Geld ging die Sanierung des Kanalsystems, die notwendig geworden war, weil es immer wieder Wasserrohrbrüche gegeben hatte. Die Kosten für die Kanalsanierung trägt die Gemeinde, an der Erneuerung der Kreisstraße beteiligt sich der Landkreis lediglich mit 1,7 Millionen Euro. Aus dem Topf des Landessanierungsprogramms fließen weitere 100 000 Euro.

Bürgerhaus am See geplant

Mit dem Bau eines Rettungszentrums wurde ebenfalls im März vorigen Jahres begonnen. Bis auf ein paar Restarbeiten ist es fertig. Für den Neubau gibt es einen Zuschuss von 275 000 Euro, den Rest muss die Gemeinde selbst bezahlen. Das Rote Kreuz, dessen bisheriges Gebäude im Ort zu klein geworden ist, ist bereits eingezogen, der Umzug der Feuerwehr in vollem Gange. Dessen seitheriges Domizil am See in der Ortsmitte wiederum ist in die Jahre gekommen und soll abgerissen werden.

Etwa an der Stelle des alten Feuerwehrhauses könnte eines Tages das Bürgerhaus stehen. Bereits im Jahr 2007 beschloss die Kommune den Entwicklungsplan 2025, der eine neue Ortsmitte am See vorsieht. Ein Alten- und Pflegeheim gibt es dort schon. Nun soll ein Gebäude für kulturelle Veranstaltungen errichtet werden, das von den Vereinen genutzt werden kann. Das bisher dafür zur Verfügung stehende alte Turnerheim ist marode, eine Sanierung lohnt sich nicht. „Wir haben Ideen und Wünsche in Bürgerversammlungen zusammengetragen und auch eine Umfrage gestartet“, sagt Lahl. Die Vorstellungen der Bürger würden momentan noch ausgewertet und in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen präsentiert.

Zehn Jahre lang gespart

Danach müsse noch über den genauen Standort diskutiert werden. Im Gespräch ist auch der nördliche Hang der Seegärten. Erst dann sei der Grundsatzbeschluss über den Bau zu fassen und ein Architektenwettbewerb auszuloben, sagt Lahl. Und natürlich müsse man sich auch über die Bausumme einig werden. „Wir haben zehn Jahre lang gespart, um die Großprojekte zu verwirklichen“, erklärt der seit dem Jahr 2004 amtierende Rathauschef. Der Sparstrumpf war einmal mit sieben Millionen Euro gefüllt, Ende des Jahres wird wohl nur noch eine Million drin sein. „Unsere Gemeinde verändert ihr Gesicht“, resümiert Lahl, „und wir haben künftig mehr zu bieten.“