Die Windkraft und der Verkehr sind vor dem Besuch von Fritz Kuhn und der kompletten Bürgermeisterriege die dominierenden Themen.

Weilimdorf - Am Montag, 18. Mai, kommen Oberbürgermeister Fritz Kuhn und die komplette Bürgermeisterriege zur Bürgerversammlung in die Weilimdorfer Lindenbachhalle. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr mit der Begrüßung durch die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Bereits ab 17.30 Uhr werden im Foyer der Lindenbachhalle die Themen präsentiert, die die Weilimdorfer derzeit bewegen.

 

Ganz oben auf der Agenda stehen am Montagabend der Verkehr und die geplanten Windräder im Tauschwald. Diese beiden Themen landeten bei der Online-Beteiligung im Vorfeld der Bürgerversammlung an vorderster Stelle. Entsprechend wird der Oberbürgermeister Fritz Kuhn am kommenden Montag in seiner Ansprache auf diese beiden Punkte voraussichtlich etwas ausführlicher eingehen, sagt Fabian Schlabach von der städtischen Pressestelle. Zehn Themen hatte das Bezirksamt vorgeschlagen, für die im Rahmen des Online-Beteiligungsverfahrens Stimmen abgegeben werden konnten. 73 Bürgerinnen und Bürger hatten sich daran beteiligt. Dabei erhielten das Windkraft-Projekt der Stadtwerke sowie die geplante Umgestaltung des Löwen-Markts und der Kreuzung Solitude-/Renn- und Pforzheimer Straße mit jeweils 41 Prozent die meisten Stimmen.

Hinsichtlich der Windräder hat der Gemeinderat mittlerweile die Einleitung des Genehmigungsverfahrens beschlossen. Laut Fabian Schlabach wird es dem OB am Montag darum gehen, den Bürgerinnen und Bürgern die Gründe für diese Entscheidung sowie den weiteren Ablauf des Verfahrens darzulegen. Die Gegner dieses Projekts wollen die Bürgerversammlung dazu nutzen, ihren Unmut über die Gemeinderatsentscheidung kundzutun. „Wir werden Flagge zeigen, vor allem, weil wir gute Argumente haben“, so Claus-Jürgen Lang. Der Sprecher der Bürgerinitiativen, die gegen dieses Projekt mobil machen, befürchtet, dass das Genehmigungsverfahren nicht nach objektiven Kriterien entschieden, sondern politisch beeinflusst werden wird: „Da bahnt sich ein Skandal an.“

Weniger konfliktträchtig dürfte wohl der zweite Themenschwerpunkt des Abends sein. Zuvorderst wird es in Sachen Verkehr um die Umgestaltung des Löwen-Markts und der Kreuzung Solitude-/Renn- und Pforzheimer Straße gehen. Vorgesehen ist, die Kreuzung durch einen Kreisverkehr zu ersetzen sowie den Löwen-Markt im Bereich des Kiesbetts umzugestalten. Zudem soll die Bushaltestelle direkt an den Löwen-Markt und damit in unmittelbare Nähe zur U-Bahn-Station verlegt werden. Für die Planungen dazu wurden bislang rund 200 000 Euro im städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt.

Mit dem geplanten Kreisverkehr an der Kreuzung Spechtweg/Solitude-/Engelbergstraße war noch ein zweites Verkehrsprojekt unter den zehn vorgeschlagenen Themen, 25 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen darauf. Und auch in der zweiten Phase der Online-Beteiligung, als Fragen an die Verwaltung gestellt werden konnten, war der Verkehr das vorherrschende Thema: Knapp die Hälfte der 43 eingereichten Fragen betraf den Vicinalweg, ein Verbindungssträßchen im Greutterwald zwischen Weilimdorf und dem SEL-Gelände in Zuffenhausen.

„Es ist der Eindruck entstanden, der Vicinalweg sei das wichtigste Thema in Weilimdorf“, sagt Ulrike Zich. Die Bezirksvorsteherin geht aber schon davon aus, dass neben der Windkraft und dem Verkehr noch andere Themen zur Sprache kommen werden, etwa die Entwicklung der Sportstätten oder die Gemeinweseneinrichtungen im Bezirk. Ersteres belegte bei der Online-Beteiligung zur Bürgerversammlung mit 37 Prozent der abgegebenen Stimmen den dritten Rang und landete auch im aktuellen Bürgerhaushalt weit vorne.

Dort schnitt auch die Forderung, das alte Schul- und das alte Rathaus im Weilimdorfer Ortskern zu sanieren, gut ab. Den Rückenwind will Edeltraud John nutzen. „Wir wollen zeigen, dass wir auch nach fünf Jahren nicht nachlassen.“ Allerdings ist die Vorsitzende des Vereins Pro Alt-Weil skeptisch, ob sie damit am Montag Gehör findet: „Ich fürchte, dass die Windräder einen großen Raum einnehmen werden.“