Die Freien Wähler hatten beantragt, die streng geschützte Tierart zu vergrämen oder umzusiedeln. Der Bezirksbeirat hat die Entscheidung über die Gehwegverbreiterung an der Stedingerstraße aber vertagt, bis die gesamte Verkehrssituation in dem Bereich angegangen wird.

Weilimdorf - In der vergangenen Sitzung diskutierte der Weilimdorfer Bezirksbeirat über die geplante Verbreiterung des Gehwegs an der Stedingerstraße. Die Freien Wähler hatten beantragt, dass dafür nicht in den Straßenraum eingegriffen werden, sondern, wie ursprünglich geplant, eine Steinmauer zurückversetzt werden soll.

 

Andrej Malyschew vom Tiefbauamt berichtete, dass sich die Anwohner bereits dazu bereit erklärt hatten, die Mauer selbst abzutragen. Auch sei der Auftrag, den Gehweg zu verbreitern, schon erteilt worden. Dann jedoch seien die Bauarbeiten durch die mittlerweile gutachterlich bestätigte Zauneidechsenpopulation in dem Steinmäuerchen beendet worden, noch ehe sie begonnen hatten.

Nun könne man, so Malyschew, „Zeit und Geld investieren, um die Eidechsen zu vergrämen“ – aus artenschutzrechtlichen Gründen allerdings erst ab September. Die Alternative wäre, die Mauer Mauer sein zu lassen und den Gehweg zur Straße hin zu verbreitern. Peter Hanle von SÖS-Linke-Plus sagte, die Mauer sei „wirklich schön, und es wäre doch schade, wenn sie wegfallen würde“. Er verwies zudem darauf, dass eine schmalere Fahrbahn möglicherweise zu einer ohnehin gewünschten Verlangsamung des Verkehrs beitragen würde.

Die Bezirksbeiräte wollen auf die große Lösung warten

Die Fraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen schlossen sich dem an. SPD-Bezirksbeirat Eberhard Keller sagte, „vor einer Entscheidung sollte die Anwohneranhörung berücksichtigt werden“, die der Bezirksbeirat im Hinblick auf eine Verkehrsberuhigung im Bereich der Altenwohnanlage am Lindenbachsee angestoßen hat. Auf diese „große Lösung“ verwies auch der Sprecher der CDU-Fraktion Marc W. Benzinger. Wenn eine engere Straße damit vereinbar sei, werde die CDU dem zustimmen – „unter der Prämisse, dass sich die Verkehrssituation nicht maßgeblich verschlechtert“.

Andrej Malyschew wies allerdings darauf hin, dass die Straße dann nur noch 4,15 Meter breit wäre, was den Verkehr durchaus beeinträchtigen könne. Zudem sei eine Entschleunigung des Verkehrs derzeit nicht das Ziel des Tiefbauamts. Nachdem die CDU-Fraktion daraufhin bat, die Sitzung zu unterbrechen, beantragte FW-Sprecher Michael Schrade, die Entscheidung zu vertagen, bis alle Stellungnahmen zur „großen Lösung“ vorliegen. Diesem Vorschlag folgte das Gremium einstimmig.