Die Wolfbuschhalle muss vorübergehend gesperrt werden, weil sich dort Tauben eingenistet haben und die Sporthalle mit ihren Hinterlassenschaften verschmutzen.

Weilimdorf - „Das Thema ist im wahrsten Sinne des Wortes ätzend“, sagt Dieter Benz. In der jüngsten Bezirksbeiratssitzung hat der Vertreter der SPD das Gremium darüber informiert, dass die Wolfbuschhalle wegen eines Tauben-Problems geschlossen werden musste. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt er, dass das Ganze eine größere Geschichte sei, von der nicht nur die Sporthalle betroffen sei.

 

Seit annähernd zwei Jahren habe es mit dem Neubau des Schulgebäudes ein ähnliches Problem gegeben. Dort sei versucht worden, mit sogenannten Taubennadeln die Tauben zu vertreiben. „Allerdings haben die Vögel darin ihre Nester gebaut“, sagt Benz. Mittlerweile sei es aber gelungen, der Situation im Schulgebäude Herr zu werden, nachdem die Holzkonstruktion über dem Eingangsbereich sowie die Metallträger des Dachs mit Netzen abgehängt wurden. „Jetzt konzentrieren sich die Tauben wohl auf die neue Sporthalle“, sagt der SPD-Bezirksbeirat.

Die Halle muss über Oberlichter belüftet werden

Das kann Simon Soussouridis bestätigen. Er ist Vorstand des Basketballclubs Stuttgart, dessen Mannschaften regelmäßig in der Wolfbuschhalle trainieren. Per Mail sei er am Mittwoch über die Sperrung informiert worden, sagt Soussouridis. „Das Vogelproblem ist mir nicht neu.“ Er schätzt, dass seit mindestens einem halben Jahr Tauben in der Halle sind. „Allerdings war bislang kein Dreck auf dem Hallenboden“, sagt der Basketballer. Erst vor zwei Wochen habe er erstmals die Hinterlassenschaften der Tauben in der Halle entdeckt. Er bemängelt, dass die Oberlichter automatisch geöffnet und geschlossen werden: „Wir müssten die Möglichkeit haben, das manuell zu machen.“ Soussouridis und auch Dieter Benz gehen davon aus, dass die Tauben über die geöffneten Oberlichter in die Halle kamen und sich dort nun eingenistet haben. Die Dachfenster zu öffnen ist jedoch für die Be- und Entlüftung der Halle notwendig. „Die Sporthalle ist zwar sehr schön, aber wie alles, was mit viel Glas gebaut ist, heizt sie sich unheimlich auf“, sagt Benz.

Karin Korn, die Leiterin des Schulverwaltungsamts, sieht auch in der enormen Hitzewelle der vergangenen Wochen eine Ursache des Problems. Teilweise herrschten in der Halle Temperaturen von mehr als 40 Grad, sagt Korn. Belüftet werde die Sporthalle in der Regel über die Oberlichter. Die hätten die Tauben wohl gefunden. Sie bestätigt Simon Soussouridis’ Beobachtung, dass schon länger Tauben im Gebäude waren: „Allerdings nicht in einem Ausmaß, das man nicht in den Griff hätte bekommen können.“ Nachdem es in den vergangenen Tagen dann aber zu den Verschmutzungen gekommen sei, habe man gemeinsam mit der Schule beschlossen, die Halle zu sperren: „Es geht um die Gesundheit der Nutzer“, so Korn.

Nach den Sommerferien soll die Halle wieder nutzbar sein

Sie hofft, dass die Sperrung der Halle bis zum Ende der Sommerferien wieder aufgehoben werden kann: „Wir müssen schauen, dass wir eine Taubenabwehr installieren.“ Dazu habe das Schulverwaltungsamt schon Kontakt zu einer darauf spezialisierten Firma aufgenommen. Diese kläre derzeit ab, welche Maßnahmen für das Gebäude geeignet seien. Außerdem muss die Sporthalle desinfiziert und intensiv gereinigt werden. Glück im Unglück habe man insofern noch gehabt, dass das Problem so kurz vor den Sommerferien akut wurde, sagt die Leiterin des Schulverwaltungsamts: „Wenn es Anfang Juni passiert wäre, wäre es noch viel einschneidender.“