Viele ausgezeichnete Weingärtner machen Stuttgart zur Wein-Hochburg. Die Stadtvermarkter setzen somit verstärkt auf Weinverkostung und neue heimische Weintouren.

Stuttgart - Der gelungene Umbau des Weinbaumuseums in Uhlbach zieht weitere touristische Kreise. Die Stuttgart Marketing Gesellschaft setzt bei der Stadtwerbung mehr denn je auf den Wein als heimisches Kulturgut: mit der demnächst stattfindenden elften Weindegustation „Stuttgarts beste Weine“, mit neuen Angeboten für Weintouren und -verkostungen zu Beginn des Winterhalbjahres und mit einem neuen Museumswein.

 

Letzterer spiegelt unmittelbar die aktuelle Entwicklung im heimischen Weinbau wider: statt Trollinger steckt in der werbestarken Museumsflasche jetzt eine Stuttgarter Rotwein-Cuvée aus den Rebsorten Spätburgunder, Dornfelder, Lemberger Cabernet Mitos und Heroldrebe. „In Stuttgart findet ein ziemlich starker Wandel der Rebflächen statt“, sagt Martin Kurrle vom Collegium Wirtemberg, das am Dienstag den neuen Museumswein gemeinsam mit den Stadtvermarktern präsentierte.

Stuttgart hat sich als Wein-Hochburg etabliert

Mehr Rotwein als Weißwein ist weiterhin im Trend, mehr Klasse statt Masse, heißt die Devise, mehr Spätburgunder, Lemberger, Merlot oder Syrah und weniger Trollinger ist eine zunehmende Tendenz. „Württemberg hat beim Wein stark aufgeholt. Dass die Hochburg in Stuttgart sitzt, kann man nicht verschweigen“, stellt Kurrle selbstbewusst fest. Der deutsche Rotweinpreis, mit dem sich das Collegium Wirtemberg seit kurzem schmücken darf, ist nur eine von vielen Auszeichnungen, die sich hiesige Wengerter in jüngster Zeit erarbeitet haben. Mit diesem Pfund wollen die Stadtvermarkter wuchern.

So erwartet Andrea Gehrlach, Prokuristin der Stuttgart Marketing, am Sonntag wieder 500 bis 700 Besucher bei der elften Degustation von Stuttgarts besten Weinen im Haus der Wirtschaft. 32 Weinbaubetriebe aus Stadt und Region bieten 103 edle Tropfen zum Probieren an, für Hotelliers und Gastronomen gibt es eine eigene Verkostung. „Leider haben wir es noch nicht geschafft, dass in jedem Betrieb wenigstens ein heimischer Wein auf der Karte steht“, bedauert Gehrlach.

Denn das wäre aus ihrer Sicht die zwingende Ergänzung für die beliebten touristischen Weintouren, die um vier neue Angebote erweitert wurden. So gibt es unter anderem von Januar an im Weinbaumuseum eine Sorten-Weinprobe und von April an wird jeden Freitag ein Oldtimerbus durch die Weinberge und zu zwei Weingütern fahren, Weinprobe inklusive.