Weinflaschen gibt es ja in allerlei Formen und Größen. Unsere Expertenrunde will nun am Fellbacher Beispiel wissen, was in jenen Fläschlein steckt, die als handliches Viertele zu haben sind.

Stuttgart - Weinflaschen gibt es ja in allerlei Formen. Wir kennen den dicken Bocksbeutel, die schlanke Schlegel-, die breitschultrige Bordeaux- und die eher bauchige Burgunderflasche. Auch in der Größe ist alles drin: von der bei uns gebräuchlichsten Dreiviertel- und der Literflasche geht es über die 1,5-Liter-Magnumflasche und den Sechs-Liter-Methusalem bis hinauf zum 18-Liter-Gebinde namens Goliath.

 

Die größte Weinflasche der Welt steht in der Ostschweiz, im Gasthaus zum Gupf in Rehetobel. Sie misst 2,40 Meter in der Höhe und fasst 480 Liter. Bei den kleineren Einheiten ist die Sache relativ überschaubar. Der Schoppen, einst als Halbliterflasche zu haben, ist hierzulande praktisch ausgestorben. Wenn schon, dann wird die halbe Flasche mit 375 Millilitern für Spezialitäten wie Eiswein oder Beerenauslese eingesetzt. Und vor allem die Genossenschaften im Ländle haben in der Regel den einen oder anderen ihrer einfacheren Trinkweine als Viertele parat. Stifterl sagen die Österreicher zum handlichen Viertelliterfläschle.

Bei den Fellbacher Weingärtnern ist der handtaschentaugliche Schluck unter anderem natürlich als Trollinger zu haben. Ein Tropfen mit kräftigen Erdbeer- und Kirscharomen und mit deutlicher Restsüße, den die kräftige Säure ganz angenehm ausbalanciert. Als kleines und nicht allzu belastendes Kräftigungsschlückle bei der Wanderung taugt das Trollingerviertele vom Kappelberg allemal.

Das Urteil der StZ-Weinrunde:

Kathrin Haasis Die kleine Flasche ist ganz praktisch, viel mehr kann man von diesem leicht süßen Trollinger auch nicht trinken. Er duftet klassisch nach Erdbeere und Kirsche, ist handwerklich gut gemacht. Eine schöne Dosis Säure macht ihn erträglich.

Holger GayerWas den Westfalen der Flachmann, ist den alten Schwaben das Viertelliterfläschle. Und so schmeckt auch der sich darin befindliche Trollinger: als wäre die Zeit in den siebziger Jahren stehen geblieben – fruchtig und säurebetont.

2012 Trollinger feinherb, 0,25 l, 2,20 Euro, Fellbacher Weingärtner, 07 11/5 78 80 30, www.fellbacher-weine.de