Die drei Weinstädter Sportvereine VfL Endersbach, SV Weinstadt und TSV Großheppach haben einen gemeinsam Dachverein gegründet. Für die Zukunft haben sie sich schon ein großes Ziel gesteckt: ein gemeinsames Sportvereinszentrum.

Weinstadt - Es ist vollbracht – nach vier Jahren vertraulichen Gesprächen, Planung und Sondierung ist er nun gegründet, der Dachverein Sportgemeinschaft (SG) Weinstadt. Am Freitag fand die erste Mitgliederversammlung statt. „Wir stehen an einem Neubeginn oder Wendepunkt der Sportorganisation“, sagte Klaus Silbernagel bei der Pressekonferenz vorab der Versammlung noch nach dem passenden Begriff suchend.

 

Aber auf jeden Fall sei der Dachverein etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes, da ist sich der Vorsitzende der SV Weinstadt, der jetzt auch der SG vorsteht, mit den beiden weiteren SG-Vorstandsmitgliedern Harald Beck und Ralph Pfeifer, dem Vorsitzenden des VfL Endersbach, einig – auch wenn bisher nur drei der fünf großen Sportvereine der Stadt der SG beigetreten sind: SV Weinstadt, VfL Endersbach und TSV Großheppach.

Offen für weitere Mitgliedsvereine

Der TSV Schnait und der TSV Strümpfelbach sind bisher noch nicht dazu gestoßen. Aber die Tür werde für sie offen bleiben, betonten Silbernagel, Pfeifer und Beck immer wieder während der Konferenz.

Doch nun gelte es, nachdem die Formalitäten – Vereinseintrag beim Amtsgericht und Satzungsprüfung auf Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt – so gut wie geschafft sind, erst einmal die eigenen insgesamt 15 Abteilungen unter dem neuen Dach zu versammeln. Damit der sportliche Betrieb dadurch nicht gestört wird, könne dies allerdings nur Schritt für Schritt geschehen mit Rücksicht auf die jeweiligen Saisonenden. Im Zuge dessen würden die Abteilungsangehörigen dann auch sukzessive Mitglieder der SG. Bisher gehören zu dieser nur die Vereine als solche sowie die rund 30 Gründer. Wenn der Prozess abgeschlossen sei – was mindestens bis Angang 2016 dauern wird – werde die SG rund 4000 Mitglieder stark sein.

Dabei behielten alle drei Vereine ihre Traditionen, Vereinsheime, Vermögensstrukturen und mit Klaus Silbernagel, Ralph Pfeifer und Wolfgang Zürn auch ihre jeweils eigenen Vorsitzenden. Damit diese Drei quasi als Triumvirat aber nicht die gesamte Last des Großvereins auf ihren Schultern tragen müssen, umfasst der SG-Vorstand noch fünf weitere Mitglieder: Alexander Haga (Finanzen), Jochen Klingler (Sponsoring und Marketing), Harald Beck (Hallenverwaltung), Alexandra Maas (Vereinsjugend), Uli Lambart (Projekt- und Weiterentwicklung). Klaus Silbernagel, Ralph Pfeifer und Wolfgang Zürn sind für Vermögensverwaltung beziehungsweise Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungsorganisation zuständig.

Langfristig ist eine Fusion nicht ausgeschlossen

„Wir sind jetzt verlobt“, sagte Silbernagel über den neugegründeten Dachverein. „Man kann auch sagen wir sind in wilder Ehe. Aber wenn man gemeinsam Werte schaffen will, dann muss man heiraten“, ergänzte Pfeifer im Hinblick auf eine mögliche Fusion der drei Gründungsvereine in den kommenden fünf bis zehn Jahren. Auf einen zeitlichen Rahmen wollte die beiden sich nicht genau festlegen, auch bei den Werten nicht, die sie gemeinsam schaffen wollen, wobei sie jedoch schon recht konkrete Vorstellungen von diesen haben. Ein gemeinsames Sportvereinszentrum schwebt ihnen vor, so wie es bereits beispielsweise in Fellbach eines gibt und auch in weiteren Städten der Region Stuttgart, etwa in Böblingen: für Gesundheitssport an Fitnessgeräten, als Begegnungsstätte für Jung und Alt und natürlich mit zusätzlichen Übungsräumen – schließlich sind die Raumkapazitäten bekanntermaßen knapp in Weinstadt –, die auch Schulen nutzen können sollen. „Daher wäre der ideale Standort sicherlich am Schulzentrum in Beutelsbach“, sagte Silbernagel.

„Wenn wir das hinbekommen zusammen mit einem Schulsportbad und einer Ballsporthalle, wäre das für Weinstadt ein Aushängeschild.“ Dabei erwarte man keineswegs, dass die Stadt alles alles alleine stemme, sondern könne sich durch aus eine finanzielle Beteiligung vorstellen.

Denn: „Es ist unser massives Ziel , sportpolitisch zu agieren“, erklärte Ralph Pfeifer. Schließlich sei dies der Sinn und Zweck des Dachvereins. „Wir hätten so weitermachen können wie bisher“, meinte auch Klaus Silbernagel, „aber wenn wir unseren Mitgliedern einen Mehrwert bieten wollen, braucht es ein Dach.“