Nachdem 1000 Weinstädter gegen die Routenänderung der Buslinie 206 in Endersbach protestiert haben, wurde nun eine Interimslösung getroffen. Danach werden die Haltestellen Stettener Straße und Ortsmitte zumindest vormittags wieder angefahren.

Der Protest der Bürger gegen die Änderung der Fahrtroute der Busline 206 in Weinstadt hat Wirkung gezeigt: Gemeinsam haben Vertreter des Busunternehmens Omnibus-Verkehr Ruoff (OVR), der Stadt Weinstadt, des Regierungspräsidiums (RP) Stuttgart und des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) an einem Runden Tisch, zu dem der Verkehrsdezernten Peter Zaar ins Landratsamt geladen hatte, eine Interimslösung erarbeitet. Das teilte die Kreisbehörde mit.

 

1000 Unterschriften gegen Änderung

1000 Weinstädter Bürger hatten sich an einer von Müttern aus Endersbach und dem Stadtseniorenrat initiierten Unterschriftenaktion gegen die Änderung beteiligt (wir berichteten). Die OVR hatte beim RP beantragt, die Haltestellen Stettener Straße und Ortmitte in Endersbach sowie Silcherstraße in Schnait nicht mehr bedienen zu müssen. Obwohl das RP noch nicht darüber entschieden hatte und ein vom Landratsamt moderiertes Anhörungsverfahren zu Einwänden der Stadt lief, war die Streckenänderung schon im neuen VVS-Fahrplan aufgenommen worden.

Runder Tisch: Verspätungen nicht hinnehmbar

Die Interimslösung sieht nun zwar vor, dass die Haltestellen Stettener Straße und Ortmitte in Endersbach vorerst weiterhin nicht mehr angefahren werden, dies allerdings nicht über den gesamten Tag hinweg. Denn am Runden Tisch war man sich einig, dass die Verspätungen der Buslinie 206 von durchschnittlich vier Minuten pro Fahrt nicht mehr länger hinnehmbar sind. Zum einen könnten dadurch Anschlussverbindungen nicht erreicht werden und zum anderen die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten der Busfahrer nicht mehr eingehalten werden.

OB spricht von salomonischem Urteil

Stadt muss Planungskonzepte erarbeiten

Vom 22. Dezember an, werden aber wochentags jeweils vormittags von 9 bis 13 Uhr wieder stundenweise Busse an den beiden Enderbacher Haltestellen verkehren. „Das ist ein salomonisches Ergebnis“, urteilt der Weinstädter Oberbürgermeister Jürgen Oswald auf Nachfrage, der sich im neuen Jahr auch gleich daran machen will, ein Planungskonzept für eine Bevorrechtigung der Busse an den Ampeln der Landhauskreuzung sowie der B-29-Anschlussstelle Endersbach zu erarbeiten. Dies wurde der Stadt am Runden Tisch aufgetragen. Zudem soll ebenfalls noch im Januar die Problematik an der Silcher Straße bei einer Verkehrsschau mit der OVR besprochen werden. Erst wenn es Abhilfe gegen die Verspätungen gibt, sollen die Haltestellen wieder wie gewohnt bedient werden.