Noch ist das Schnaiter Lädle nicht aus der Krise, doch für den Dorfladen-Verein gibt es erste Lichtblicke. 16 neue Mitglieder sind ihm beigetreten und einige haben sich als ehrenamtliche Helfer angeboten.

Weinstadt - Das Schnaiter Lädle soll bestehen bleiben – diesen festen Entschluss haben die Mitglieder des Dorfladen-Vereins jüngst in ihrer Krisensitzung über die Zukunft des kleinen Lebensmittelgeschäftes gefasst. Wegen sinkender Mitgliederzahlen war das Geschäft – wie berichtet – in den vergangenen Jahren zunehmend in eine finanzielle Schieflage geraten.

 

Um die Nahversorgung in dem Weinstädter Teilort zu sichern, betreibt der Verein den Tante-Emma-Laden seit zwölf Jahren – indes nicht gewinnorientiert. Finanziert werden die Fixkosten über die Beiträge der Mitglieder. Aber nicht nur die festen Kosten zu stemmen wurde zu einem Problem, sondern auch, der Anspruch, die Öffnungszeiten aufrechtzuerhalten. Denn durch den neuen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde durften die beiden Teilzeitkräfte nicht mehr so oft wie früher im Laden stehen. Doch weiteres Personal anzustellen war nicht drin, und an ehrenamtlichen Helfern mangelte es dem Verein ebenfalls mehr und mehr.

Die Stadt unterstützt den Verein

Anfang Mai wandte sich der Dorfladen-Verein daher mit einem Hilferuf an unsere Zeitung – mit Erfolg. 16 neue Mitglieder und einige ehrenamtliche Helfer habe man seither gewinnen können, berichtet die stellvertretende Vorsitzende Ilona Thoss. Für den kleinen Verein, der damit nun 134 Mitglieder zählt, ist das ein verhältnismäßig großer Zuwachs. „Das ist sehr erfreulich. Aber unter dem Strich reicht es noch nicht aus“, sagt Thoss. Um das Schnaiter Lädle langfristig wieder tragen zu können, benötige der Verein dringend mindestens zehn weitere neue Mitglieder. Große Hoffnungen setze man daher in das Versprechen der Stadt Weinstadt, den Dorfladen-Verein „flankierend zu begleiten“. „Sie hat uns beispielsweise angeboten, unseren Flyer der Informationsbroschüre für Neubürger beizulegen“, berichtet Thoss. „Darüber sind wir sehr froh.“

Kurzfristig will man das Finanzloch mit Unterstützung der Mitglieder stopfen. Mit einem einmaligen, freiwilligen Zusatzbeitrag von 10 Euro sollen sie helfen, den Betrieb vorerst am Laufen zu halten. Die Bittbriefe dazu hat der Vorstand in den vergangenen Tagen bereits verschickt.

Dorfladenrat sucht nach weiteren Lösungen

Zudem sinnt der Verein über weitere Möglichkeiten nach, den Bestand des Ladens zu sichern, etwa durch die Gründung eines Fördervereins. „Dazu haben wir einen Dorfladenrat gebildet“, erläutert Ilona Thoss. Die vierköpfige Gruppe suche nun unabhängig vom Vorstand als eine Art „Gedankenschmiede“ nach Lösungswegen.

Bis zum Herbst gibt sich der Dorfladen-Verein Zeit, die finanzielle Krise zu überwinden. Ende September soll dann Bilanz zum Erfolg der nun gestarteten Werbekampagne gezogen werden.