Der städtebauliche Entwurf für das geplante Neubaugebiet Halde V in Weinstadt-Endersbach steht.

Weinstadt - Wie sehnlichst weiterer Wohnraum in Weinstadt erwartet wird, machte die Anfrage einer Frau in der Bürgerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich. Derweil das Stadtparlament sich erst einmal daranmachen wollte, über ein städtebauliches Konzept für das geplante Neubaugebiet Halde V am westlichen Ortsrand des Weinstädter Teilorts Endersbach zu beraten, wollte die Bürgerin bereits wissen, wann der Bauplatzverkauf beginnt und wie viel der Grunderwerb kosten würde. „Wir hoffen, dass wir spätestens 2018 mit der Erschließung beginnen können“, antwortet der Erste Bürgermeister Thomas Deißler. Alles Weitere sei momentan noch nicht abzusehen. Klar sei jedoch, dass Endersbach derzeit der „Entwicklungsschwerpunkt“ in der Stadt sei, wobei man durch „eine unterschiedliche Typologie“ mit Einzel-, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau in der Halde V ein „generationsübergreifendes Gebiet“ einrichten wolle.

 

Wie diese genau aussehen soll, erklärte Ulrike Bautz vom Stuttgarter Büro Baldauf Architekten und Stadtplaner, das von der Stadt beauftragt wurde, für das 4,8 Hektar große Gebiet einen städtebaulichen Entwurf zu erarbeiten. Man habe dabei zum einen energetische Gesichtspunkte berücksichtigt, erläuterte die Planerin. So ist ein Bereich für den Bau von Passivhäusern vorgesehen – „das ist aber nur ein Vorschlag“ – und es wurde darauf geachtet, dass die künftige Bebauung nach einer „guten Südorientierung“ ausgerichtet ist, für den Einsatz von Solar- und Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Zum anderen sei man sparsam mit der zur Verfügung stehenden Fläche umgegangen, führte Bautz aus. Sprich, man hat die Erschließung des Gebietes so geplant, dass Straßen und Wege mit einem Anteil von 15 Prozent möglichst wenig Fläche in Anspruch nehmen. Weitere zehn Prozent sollen öffentlichem Grün vorbehalten bleiben.

Das Grün ist vor allem der Blockbebauung zugeordnet, die sich an das bestehende Wohngebiet Halde IV anschließen soll. Mit sogenannten Wohnhöfen, die von den Bewohnern gemeinsam genutzt werden können, barrierefreien Zugängen und Tiefgaragen ausgestattet, soll dieser Geschosswohnungsbau für unterschiedliche Nutzer attraktiv sein: Singles, junge Familien und Senioren. „Zum Ortsrand hin sind wir mit den Bauhöhen niedriger geworden“, erläuterte Bautz über die sich anschließende Bebauung mit Reihen- und Einzelhäusern, für die – „obwohl es nicht notwendig ist“ – ein Schallschutz zur Landesstraße hin vorgesehen sei, um für mehr Privatheit zu sorgen. Die Sprecher aller Ratsfraktionen befürworteten den Entwurf. Dabei forderten sie, dass in dem Gebiet auch bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden müsse – und nicht nur Platz für Gutverdiener.