Auf dem Titel des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ steht Weissach im Tal für die dunkle Seite Deutschlands. Das schmerzt auch den Bürgermeister der Gemeinde. Inzwischen steht fest: Der Brand wurde gelegt.

Weissach im Tal - Der Bürgermeister von Weissach im Tal, Ian Schölzel, fühlt seine Gemeinde durch ein Titelblatt des „Spiegels“ zu Unrecht an den Pranger gestellt. Darauf ist unter der Überschrift „Dunkles Deutschland“ das geplante Flüchtlingsheim zu sehen, das am Montag vergangener Woche in dem Ort im Rems-Murr-Kreis in Flammen aufging.

 

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„Das tut mir weh, dass unsere Gemeinde als fremdenfeindlich dargestellt wird“, sagte der parteilose Schultes. Am Montag teilten die Ermittler mit, dass der Brand mit großer Wahrscheinlichkeit gelegt wurde. Der Schultes will an der Stelle der Ruine ein neues Flüchtlingsheim aufbauen lassen. Weitere mindestens 80 Hilfesuchende sollen in einer ehemaligen Druckerei unterkommen.

Schölzel: Weissacher engagieren sich

Zahlreiche Menschen der 7000-Einwohner-Gemeinde engagierten sich für Flüchtlinge, unterstrich Schölzel. Als Beispiel für den Einsatz nannte er das „Bazärle“, einen Laden, wo Flüchtlinge sehr billig einkaufen können. Die Miete werde von Spenden finanziert.

Außerdem gebe es einen Arbeitskreis Integration mit 20 Mitgliedern, die den 35 Flüchtlingen im Ort bei Behördengängen, Arztbesuchen und Eingliederung in die Schulen helfen. Zwei Flüchtlinge, ein Vater und Sohn, würden privat untergebracht. Nach dem Brand hatten 500 Menschen an einer Mahnwache unter dem Motto „Weissach bekennt Farbe“ teilgenommen.