Bei der Hitzeschlacht am Nürburgring geht der Porsche-Markenpokal in die entscheidende Runde. Sean Edwards greift seinen Teamkollegen Rene Rast an.

Nicht nur bei der DTM (Deutsche Tourenwagen-Masters) ist es am Wochenende auf dem Nürburgring heiß hergegangen. Auch im Porsche-Markenpokal, dem Carrera Cup Deutschland, hatten die Kundensportler des Weissacher Motorsportzentrums einen kühlen Kopf zu bewahren. Das lag auch an den Überraschungen, die es bei rund 50 Grad Asphalttemperatur und saunagleichen Zuständen in den 911er-Cockpits gab.

 

Mit den beiden Läufen am Wochenende auf der schnellen Grand-Prix-Strecke des „Rings“ zeigt sich auch eine Tendenz für den Rest der Saison. René Rast vom Team Deutsche Post by tolimit geht dank eines dritten Platzes im Sonntagslauf mit komfortablen 15 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Sean Edwards in den Schlussspurt der Saison. Nicki Thiim, der 23-jährige Sohn des einstigen DTM-Champions Kurt Thiim hat hingegen beim elften Lauf den Start-Ziel-Sieg eingefahren.

Mit dem zweiten Platz am Ende eines kämpferischen Rennens wahrte Sean Edwards (Großbritannien, Team Deutsche Post by tolimit) seine Chancen auf den prestigeträchtigen Titel im schnellsten deutschen Markenpokal.

Lange Zeit sah Jaap van Lagen (FE Racing by Land-Motorsport) wie der sichere Zweite aus. Von Startplatz zwei aus war der Niederländer gut ins Rennen gekommen und hielt auch den Angriffen des heranstürmenden René Rast stand – bis ein geplatzter Reifen das vorzeitige Aus brachte. So erbte der Gesamtführende und viermalige Saisonsieger zunächst Rang zwei. Doch in der Schlussphase schaffte es ausgerechnet ein Teamkollege, den coolen Rast aus der Ruhe zu bringen und attackierte ihn.

Der Schotte Edwards war beim zehnten Lauf am Samstagnachmittag noch Vierter gewesen. Er musste jedoch am Sonntag als Siebter starten: Nach seinem Rempler an Jaap van Lagen in der letzten Kurve des Samstagslaufs versetzte ihn die Rennleitung um fünf Startplätze zurück – und damit stand der Brite beim Start wieder hinter seinem deutschen Widersacher. Am Sonntag machte Edwards alles richtig. Mit cleveren und fairen Überholmanövern eroberte er Position um Position, konnte schließlich sogar Rast unter Druck setzen.

Ein sensationelles Rennen fuhr der „Porsche-Junior“ Klaus Bachler. Für den „Weissacher Renn-Azubi“, der für das Team Deutsche Post by tolimit startet, sah es zunächst bitter aus: Nach der Einführungsrunde fuhr er an die Box statt auf seinen achten Startplatz. Ein Steinchen hatte sich zwischen Bremssattel und Felge festgesetzt. Nachdem das Team um den Chef Paul Schlotmann es beseitigt hatte, fuhr der 21-Jährige wie entfesselt dem Feld hinterher und sicherte sich Rang sieben.