Nein, das wollte der schwäbische Weltkonzern Porsche dann doch nicht auf sich sitzen lassen. Daher wird der Sportwagenhersteller der Gemeinde das Geld für den Umbau eines Cayenne zum Feuerwehrwagen bezahlen.

Weissach – Nein, das wollte der schwäbische Weltkonzern Porsche dann doch nicht auf sich sitzen lassen. Wer täglich mit Millionen handelt, will nicht wegen 19 000 Euro als knauserig und kleinkariert gelten. Daher hat sich jetzt Hans-Gerd Bode, der Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, in die Diskussion um den Porsche Cayenne für die Weissacher Feuerwehr eingeschaltet und stellt klar: „Wir stehen zu unserem Wort und halten natürlich unsere Zusage ein.“

 

Zur Erinnerung: Im Jahr 2013 hatte, wie berichtet, die Weissacher Feuerwehr einen gebrauchten signalroten Cayenne für 38 000 Euro von Porsche gekauft, um ihn als Einsatzfahrzeug für den Kommandanten zu nutzen. Der Wagen wurde am 10. April 2013 übergeben. Allerdings kamen zu dem – von Porsche sehr günstig gestalteten – Kaufpreis noch 19 000 Euro Umbaukosten hinzu, um das Auto einsatztauglich zu machen. Von denen war zunächst öffentlich nicht die Rede.

Die damalige Bürgermeisterin Ursula Kreutel hat aber dem Vernehmen nach hinter den Kulissen mit Porsche einen Deal ausgehandelt: Die Zuffenhausener sollen in mehreren E-Mails zugesichert haben, diesen Betrag – damals war von 15 000 Euro die Rede – als „Barspende“ an die Gemeinde zu übernehmen. Allerdings müsse dies noch rechtlich geprüft werden, hieß es.Inzwischen hat der neue Bürgermeister Daniel Töpfer im Gemeinderat am Montag erklärt: „Diese Spende ist nie generiert worden.“ In einer aktuellen Auskunft des Sportwagenherstellers an Töpfer sei ihm auch nicht in Aussicht gestellt worden, dass das Geld noch fließen könnte – auch mit Hinweis auf die Transparenz-Richtlinien im Konzern. Eine Spende in dieser Höhe sei nicht möglich. Damit wäre der Porsche die Gemeinde teurer gekommen als ein vergleichbares Angebot für einen Audi Q 5.

Nun hat man bei Porsche alles gründlich geprüft und gibt sich zerknirscht. Offenbar gab es noch weitere Zusagen. „Das hätte man einfach lösen können“, sagt Porsche-Sprecher Bode. Kein böser Wille stecke dahinter, sondern schlicht mehrere Personalwechsel, bei denen das Thema nicht ordentlich übergeben worden sei. „Wir haben auch nicht mehr nachgehakt“, räumt er ein.

Porsche will zu seinem Wort stehen. Nun sucht man noch nach einem Weg, wie das Geld den Weg nach Weissach findet – und alles seine Ordnung hat. Der Bürgermeister freut sich, dass Porsche so schnell einen unkomplizierten Weg gefunden hat, die Unstimmigkeit aus der Welt zu schaffen. Töpfer: „So hat der Kommando-Cayenne zu Recht seinen festen Platz bei uns.“