Der Betrieb im Entwicklungszentrum läuft. Der Schaden geht in die Millionen. Lob für Feuerwehr.

Weissach - Zwei Tage nach dem verheerenden Feuer auf dem Gelände des Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach, bei dem eine Werkstatthalle zerstört wurde (wir berichteten), haben die rund 6500 Mitarbeiter am Montag wie üblich ihre Arbeit aufgenommen.

 

„Die Halle ist natürlich abgesperrt, ansonsten läuft der Betrieb ganz normal weiter“, erklärt die Pressesprecherin Nicole Lay auf Anfrage. Selbst das direkt angrenzende Gebäude ist dank der Bemühungen der Feuerwehr nicht beschädigt worden und kann weiterhin genutzt werden. Auch der Betrieb auf der Teststrecke sei durch das Feuer nicht beeinträchtigt. „Die liegt zudem in einem ganz anderen Bereich“. Nur für die Mitarbeiter, die sonst in der Halle tätig waren, musste das Unternehmen eine Lösung finden.

„Wir konnten aber für alle am Standort in Weissach einen alternativen Arbeitsplatz finden“, berichtet Lay. Um wie viele Mitarbeiter es sich dabei handelt, kann sie nicht genau beziffern, da die Zahl dort je nach Projekt stark schwanke.

Zur Brandursache und zur Schadenshöhe gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Die Polizei geht von einem technischen Defekt aus. Derzeit ist ein Gutachter vor Ort, der das genau klären soll. Ebenso die Frage, ob das Gebäude im jetzigen Zustand irgendwie erhalten werden kann oder ob es abgerissen werden muss. Im gleichen Zuge lässt das Unternehmen untersuchen, wie viel vom Inventar, das in der Halle untergebracht war, darunter viele technische Geräte, noch zu verwenden ist.

Fahrzeuge für Testfahrten vorbereitet

Wie stark sich der Verlust der Forschungshalle auswirke, sei davon abhängig, wie viele Geräte und Daten sich noch retten ließen. „Jede unserer Hallen hat natürlich eine Bedeutung. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir dadurch lahmgelegt werden.“ In der Halle seien vor allem Fahrzeuge für Testfahrten vorbereitet worden, sagt Lay. Schon jetzt lasse sich aber sagen, dass der Schaden in die Millionen gehe.

Keine Auswirkungen werde das Unglück auf die geplante Personalaufstockung haben, erklärt Lay. 150 neue Mitarbeiter, vor allem qualifizierte Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, sollen in den nächsten drei Jahren in Weissach anfangen. Ein Anbau ist dafür nicht erforderlich, nicht nur deshalb „ist das von der abgebrannten Halle vollkommen unabhängig“.

Das Feuer brach am frühen Samstagmorgen aus, der erste Alarm ging gegen 5.30 Uhr bei den Rettungskräften ein. 160 Feuerwehrleute aus dem Kreis Böblingen und dem Enzkreis waren im Einsatz, um das Feuer zu löschen. „Das kommt eigentlich nicht oft vor, dass Feuerwehren aus verschiedenen Landkreisen zusammenkommen“, erklärt Wolfgang Zimmermann, der Kommandant der Leonberger Feuerwehr. „Aber die Zusammenarbeit hat wirklich super funktioniert“, lobt er.

Auch der Weissacher Bürgermeister Daniel Töpfer zeigt sich von der Leistung der Einsatzkräfte beeindruckt. „Wir haben keine Berufsfeuerwehr“, sagt er. „Man muss bedenken, das sind alles Freiwillige.“