Mädchen werden weltweit benachteiligt und diskriminiert – nur weil sie Mädchen sind. Zum weltweiten Aktionstag am Mittwoch sollen Projekte auf die Missstände aufmerksam machen.

Hamburg - 50 deutsche Gebäude und Sehenswürdigkeiten werden am Mittwoch in einem kräftigen Pink erstrahlen. Zum Welt-Mädchentag will die Kinderhilfsorganisation Plan International darauf aufmerksam machen, dass Mädchen noch immer nicht überall gleichberechtigt sind. Rund 30 Städte beteiligen sich an der Aktion. So werden zum Beispiel der Funkturm in Berlin, das Ulmer Münster oder auch die Stadthalle Reutlingen am Abend in pink aufleuchten.

 

Auch das Altonaer Rathaus ist in diesem Jahr wieder bei der Aktion dabei:

„Mädchen werden allzu oft, nur weil sie Mädchen sind, benachteiligt und diskriminiert“, heißt es in einer Pressemitteilung von Plan zum Welt-Mädchentag. Laut der Kinderschutzorganisation gehen weltweit knapp 62 Millionen Mädchen im Grund- und unteren Sekundarschulalter nicht zur Schule. Gründe seien Armut, Diskriminierung und Gewalt.

Nicht nur Armut verhindert Schuldbildung

Besonders schwer haben es Mädchen im Südsudan. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Entwicklungsorganisation One hervor. In keinem Land der Welt müssten Mädchen für einen Schulbesuch größere Hürden überwinden. Besonders schwer haben es Mädchen demnach auch in der Zentralafrikanischen Republik, im Niger, in Afghanistan und im Tschad. In Mali haben den Angaben zufolge nur 38 Prozent aller Mädchen einen Grundschulabschluss. In Burkina Faso schließt nur ein Prozent der Mädchen die Oberschule ab.

Wie hoch der Anteil der Mädchen in den Schulen ist, hängt nach Angaben von One nicht nur davon ab, wie arm ein Land ist. Ein weiterer Grund sind schlechte staatliche Rahmenbedingungen. So gibt etwa die Regierung des Südsudans nur 2,6 Prozent des Haushalts für Bildung aus.

Doch auch Äthiopien - ein Land das mehr als 20 Prozent seiner staatlichen Einnahmen in Bildung investiert - gehört zu den zehn Staaten, in denen es für Mädchen in puncto Bildung besonders schlecht läuft. Ein Grund: In Äthiopien heiraten zwei von fünf Mädchen vor ihrem 18. Lebensjahr, fast jedes Fünfte sogar vor dem 15. Geburtstag.