Deutschlands neue Turn-Hoffnung Tabea Alt hat den ersten großen Coup gelandet: Vor heimischer Kulisse holte sie ihren ersten Sieg im Weltcup.

Stuttgart - Von ihrer Heimtrainerin erhielt sie einen Souvenir-Stein mit einem Herzchen, doch das wichtigste Geschenk zu ihrem 17. Geburtstag hat sich Tabea Alt selbst bereitet. Gefeiert von über 4500 Zuschauern holte sich die Olympia-Turnerin aus Ludwigsburg ihren ersten Weltcup-Sieg im Mehrkampf. „Ein Super-Wettkampf an meinem Geburtstag. Ich kann es nicht glauben“, meinte die Schülerin vom Wirtemberg-Gymnasium euphorisiert.

 

Es war erst der zweite Weltcuperfolg deutscher Turnerinnen in Stuttgart. Trotz zweier Fehler am Stufenbarren kam Tabea Alt auf glänzende 54,199 Punkte und verdrängte am letzten Gerät noch die Russin Angelina Melnikowa (53,732 Punkte) auf Rang zwei.

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Nachdem beim Auftakt in Newark noch die US-Girls dominiert hatten, setzte sich Alt auf der zweiten Weltcup-Station vor allem dank einer überragenden Schwebebalken-Übung (14,066) durch und sicherte sich 12 000 Schweizer Franken Preisgeld sowie 60 Punkte in der Gesamt-Wertung. Beim Weltcup-Finale in London am 8. April winken ihr nun bei einer ähnlichen Leistung neben dem Sieger-Preisgeld auch noch die 25 000 Franken für den Gesamterfolg in der Serie.

Die WM-Dritte am Schwebebalken, Pauline Schäfer aus Chemnitz, kam mit 53,231 Punkten hinter Morgan Hurd aus den USA (53,265) auf Rang vier. Vor einem Jahr hatte ihre derzeit am Knie verletzte Vereinskameradin Sophie Scheder für den bislang einzigen Stuttgarter Weltcupsieg der deutschen Turnerinnen im Mehrkampf gesorgt.

Am Stufenbarren lief es nicht ganz nach Plan

„Es ist eine Freude, mit solch einer Athletin zusammen zu arbeiten“, meinte Heimtrainerin Marie-Luise Probst-Hindermann nach dem Premieren-Erfolg ihrer Turnerin, die damit auch ihre großen Ambitionen für die EM im rumänischen Cluj vom 19. bis 23. April andeutete. „Natürlich mache ich mir am Schwebebalken die größten Hoffnungen. Aber ich werde dort auch im Mehrkampf starten, denn ich habe die meisten meiner Übungen noch schwieriger gestaltet“, wagte Tabea Alt einen Ausblick.

Vor allem an Boden und am Sprung hat sie ihre Übungen dank ihrer Sprungkraft weiter aufgestockt. Am Stufenbarren lief es in Stuttgart nicht ganz nach Plan, sodass sie zwischenzeitlich auf den vierten Platz der Mehrkampf-Wertung zurückgefallen war. „Jetzt werde ich im Kreis der Familie ganz entspannt meinen Geburtstag feiern. Die Familie ist das wichtigste für mich“, kündigte sie an.

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