Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Diese Popularität in China macht Tischtennis wiederum auch für andere Firmen interessant, das Unternehmen Liebherr aus Biberach ist auch deshalb seit vielen Jahren dem Tischtennis verbunden und Titelsponsor der WM. Timo Boll wiederum dient Firmen als Repräsentant in China. Es steckt viel Geld im Tischtennis, speziell in China. Viel mehr als die meisten glauben.

 

Tischtennis-Stars sind heute Multimillionäre: 60 Millionen Yuan hat zum Beispiel Zhang Jike laut der Geldrangliste der großen chinesischen Sportzeitung „Titan Sports“ im Jahr 2016 verdient (7,8 Millionen Euro). Der Weltmeister (2011, 2013) und Olympiasieger (2012) war damit Chinas Nummer zwei, mehr Yuan bekam nur noch der Schwimmer Sun Yang, Olympiasieger in Rio (68 Millionen Yuan/8,8 Millionen Euro). Das Vermögen von Ma Long wird auf 20 Millionen Euro geschätzt.

In Düsseldorf ist die Amtssprache chinesisch

Ma Long und Co. sind Popstars, neudeutsch würde man sagen „Celebrities“, mit Bedeutung über den Sport hinaus. Der Weltranglistenerste Ma Long wurde kürzlich vom chinesischen Ableger des Magazins „GQ“ zum „Vorbild des Jahres“ gewählt, Zhang Jike ist der beliebteste Sportler des Landes. In Chinas Facebook-Pendant Weibo hat Zhang Jike mehr als acht Millionen Follower – und die Kommerzialisierung des Tischtennis und seiner Stars hat erst vor einigen Jahren angefangen, gemessen am Bevölkerungsreichtum Chinas ist noch entsprechend viel Potenzial da.

Dafür aber, das wissen Chinas Tischtennis-Bosse, dürfen sie den Sport nicht ins Wachkoma siegen. Langeweile ist schlecht fürs Geschäft. Das führt zu der grotesken Situation, dass China aus ureigenem Interesse die Konkurrenz verstärkt an seinem Wissen teilhaben lässt. In Düsseldorf ist die Amtssprache aber weiter chinesisch.