Hamburger sprechen hamburgerisch, Stuttgarter stuttgarterisch. Eine Agentur verspricht korrekte Übersetzungen. Doch das ist nicht ohne Tücken, wie Hans Jörg Wangner in seiner Glosse schreibt.

Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Stuttgart - Wenn Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, in diesen Tagen auf der Gasse einer begegnet, der „Godda Dag“ sagt, dann ist das kein Däne und auch kein sonstiger Skandinavier, sondern ein Norddeutscher, der die Dienste einer Hamburger Übersetzungsagentur in Anspruch genommen hat, um Sie, liebe Leserin, lieber Leser, auf Schwäbisch zu grüßen. Um es in Werbersprache zu sagen: „,Moin, moin‘ meets ,Godda Dag‘“. Denn die Firma „aus der Weltstadt“, die sich „einer einwandfreien und verbindlichen Kommunikation“ verschrieben hat, übersetzt auch in unseren Dialekt.

 

Wobei, wie StZ-Kollegen aus dem hohen Norden versichern, ein schlichtes „Moin“ zu allen Tages- und Nachtzeiten passt, während das „Moin, moin“ dem standardsprachlichen „Guten Morgen“ entspricht. Das hingenuschelte „Moinsen“ hingegen ist demnach eher aus dem Münster-„Tatort“ geläufig, während sich „Böhrnsen“ im Sinne von „Ade“ auch nach der jüngsten Bremer Bürgerschaftswahl nicht so recht durchsetzen konnte.

Sie sehen schon, liebe Leserin, lieber Leser, das ist alles gar nicht so einfach mit dem Gruß, dem schwäbischen wie auch dem hanseatischen. Und vielleicht hülfe es ja schon, wenn die jetzt auch in Stuttgart ansässige Übersetzungsagentur für weitere Versuche einfach einen echten Native Schpeaker kontaktierte.

In diesem Sinne: Griss Gottle!