Der Rote-Socken-Weg ist nach Erneuerungen im Wernhaldenpark wieder voll zugänglich. Die Absperrungen sind fort: Die Stufen und Treppen sind gerichtet, hölzerne Geländer angebracht, Löcher in Trockenmauern gestopft worden.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Süd - Der gesperrte Teil des Rote-Socken-Wanderwegs im Wernhaldenpark ist wieder geöffnet. Bei einem Spaziergang haben sich Werner Schmidt, Vorsitzender der Naturfreunde Heslach, Bezirksvorsteher Raiko Grieb und SPD-Stadtrat Udo Lutz davon überzeugt. Die Absperrungen sind fort: Die Stufen und Treppen sind gerichtet, hölzerne Geländer angebracht, Löcher in Trockenmauern gestopft worden. Schmidt ist zufrieden: „Die neuen Treppen sind ordentlich gemacht, das ist gute Qualität“, urteilt er. Auch die neue Bank nahe der Fangelsbachklinge ist aufgestellt worden, um die alte, morsche Sitzgelegenheit zu ersetzen. Dafür hatten die Naturfreunde Heslach Spenden gesammelt, und die Summe auf 500 Euro aufgestockt.

 

Unzufriedenheit über das neue Geländer

Weniger zufrieden sind die drei Herren mit dem neuen Geländer: Die Enden der Holzpfähle sind am Boden nicht von einer Metallhülse umschlossen, wie an anderen Stellen des Weges. Die sorgen für Stabilität und verhindern, dass das Holz im Boden verfault. Besonders dort, wo es besonders steil ist, wie im Abgang zur Fangelsbachklinge, ist das Holzgeländer nicht so stabil wie erhofft, befindet Schmidt. „Aber vielleicht gibt es ja einen Grund, warum die Metallhülsen nicht gesetzt werden konnten“, sagt er, „wir werden dem nachgehen.“ Grieb kritisiert: „Auf halber Höhe müsste noch eine Latte ins Geländer gesetzt werden.“ Der Abstand zwischen Boden und Handlauf sei so groß, dass ein Kind hindurch passe – hinter dem Geländer fällt der Hang sehr steil ab.

Rund anderthalb Jahre lang war ein Abschnitt des Wanderwegs zwischen Lehenviertel und Haigst gesperrt gewesen, weil Volker Schirner, der Leiter des Gartenbauamts, den Weg für nicht mehr verkehrssicher erklärt hatte. Schmidt und die Naturfreunde Heslach hatten sich dafür eingesetzt, dass die notwendigen Arbeiten vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt nicht länger aufgeschoben, sondern erledigt werden. Auch der Bezirksbeirat Süd hatte gefordert, die Arbeiten so schnell wie möglich zu erledigen, damit der Wanderweg im Frühjahr 2015 wieder begehbar sei. Das ist er nun – und keine Sekunde zu früh. „Der Wernhaldenpark ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für Stuttgart-Süd“, sagt Werner Schmidt, „Lebensraum für viele Tiere und Frischluftschneise für den Bezirk.“ So hat er weitere Verbesserungsvorschläge, wie der Park noch schöner gemacht werden könnte: Auf einem kleinen Platz neben dem Weg waren früher einmal Tisch und Stühle aufgestellt gewesen, Spaziergänger konnten hier Rast einlegen, sogar picknicken. „Es wäre schön, wenn das wieder aufgestellt werden würde.“

Die Rutschgefahr an manchen Stellen besteht weiterhin

Und auch Stadtrat Lutz hat einen Vorschlag: „Die Steine werden an den steilen Stellen des Weges bei Regen oder Eis sehr glatt, da kann man leicht ausrutschen.“ Ein Geländer böte sich an. Diese und weitere Maßnahmen könnten aber erst im Rahmen einer umfassenden Sanierung im Landschaftsschutzgebiet Wernhaldenpark umgesetzt werden. Eine solche veranschlagt Volker Schirner bei rund 70 000 Euro, dazu müssten im Doppelhaushalt 2016/2017 Gelder bereitgestellt werden. Die jetzt durchgeführten Maßnahmen, um den Wanderweg wieder verkehrssicher zu machen, schlagen mit rund 15 000 Euro zu Buche. Der Naturfreunde-Süd-Wanderweg „Auf roten Socken unterwegs“ war im Jahr 2010 zum hundertjährigen Jubiläum des Vereins eröffnet worden. Er ist rund sieben Kilometer lang und führt vom Marienplatz über Lehenviertel und Wernhaldenpark zum Santiago-de-Chile-Platz, und von dort über Weißenburgpark, Bopser und Zahnradbahnhof zurück zum Marienplatz.