Der Terrorismus in der Region ist das dominierende Thema der Wahl: Nicht nur die Angriffe der nigerianischen Boko Haram im Südosten schüren Sorge, sondern auch die jüngsten Anschläge in den Hauptstädten der Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso.

Niamey - Die Wähler in der westafrikanischen Nation Niger haben am Sonntag über ihren zukünftigen Präsidenten abgestimmt. Amtsinhaber Mahamadou Issoufou, der sich um eine Wiederwahl bewarb, führte für sich ins Rennen, dass er das Land bisher weitgehend vor dem Terror in der Region geschützt habe. „Niger braucht Frieden, um an seiner Entwicklung zu arbeiten“, sagte er nach seiner Stimmabgabe in der Hauptstadt Niamey.

 

In einigen der Wahllokale kamen die Unterlagen zu spät an, wodurch der Beginn der Wahl verzögert wurde. Zunächst wurden keine weiteren Pannen oder Unregelmäßigkeiten gemeldet. In der Region Diffa im Südosten des Landes, wo die Terrormiliz Boko Haram aus dem benachbarten Nigeria immer wieder Anschläge verübt, schlossen die Wahllokale am Abend eine Stunde früher als im Rest des Landes.

Gegen Issoufou traten 14 andere Kandidaten an. Als aussichtsreichste galten die früheren Regierungschefs Seyni Oumarou und Hama Amadou. Falls keiner mehr als 50 Prozent erzielt, kommt es zwischen den beiden Führenden voraussichtlich am 20. März zu einer Stichwahl. Amadou ist seit November in Haft, weil er an einem Ring von Baby-Schmugglern beteiligt sein soll. Er nennt die Vorwürfe politisch motiviert.

Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt. Im Kampf gegen die Extremisten wird es von französischen Truppen und US-Drohnen unterstützt. Issoufous Anhänger halten ihm zugute, dass sich in Niger bisher keine Extremistengruppen gebildet haben wie im benachbarten Mali. Allerdings ist die Sorge groß, dass es auch in Niamey so wie zuletzt in den Hauptstädten Malis und Burkina Fasos zu Terrorattacken kommen könnte. Niger beteiligt sich an der Militäroperation gegen Boko Haram und wurde deshalb mehrfach Ziel von Anschlägen der Gruppe.

Rund 7,5 Millionen Menschen waren für die Wahl registriert. Neben dem Präsidentenposten sollen auch die 171 Sitze im Parlament neu besetzt werden.