Fußball kann etwas Ablenkung und Zerstreuung für Flüchtlinge in Deutschland bedeuten. Das Stuttgarter Sozialamt plant deshalb einen Asyl-Cup, bei dem sich Mannschaften aus verschiedenen Unterkünften messen können.

Plieningen/Heumaden - In Plieningen ist der geplante Asyl-Cup etwas für Kurzentschlossene. Erst vor zwei Wochen sind die Flüchtlinge dort in die neue Unterkunft neben dem Hallenbad gezogen. In ihren Köpfen kreisen mutmaßlich andere Gedanken als die Überlegungen für eine erfolgversprechende Mannschaftsaufstellung. Dennoch sind die Plieninger Asylbewerber eingeladen, eben dies zu tun. Denn das Stuttgarter Sozialamt plant für Samstag, 27. September, einen Fußballwettbewerb.

 

So etwas gab es bisher nicht. Justine Maurer und Nicole Landmann vom Sozialamt kümmern sich um die Organisation. Alle 65 Unterkünfte in Stuttgart können sich bis zum 12. September für den Asyl-Cup anmelden. Auf welchem Rasen sie gegeneinander antreten werden, müsse sich noch klären, sagt Justine Maurer. Es zeichne sich aber ab, dass es auf Feuerbach hinauslaufe.

Der Impuls dürfte aus Heumaden gekommen sein

Die Idee für den Stuttgarter Asyl-Cup ist im Sozialamt aufgekommen, doch einen wesentlichen Impuls dürfte die Asylunterkunft in Heumaden geliefert haben. Dort treffen sich seit einiger Zeit fußballbegeisterte Flüchtlinge aus aller Herren Länder und trainieren zusammen. Ihr Trainer war einst syrischer Nationalspieler „Heumaden ist ein schönes Vorbild“, sagt Justine Maurer. „Das fördert die interkulturelle Kommunikation.“ Und nicht nur das: Für die Flüchtlinge dort bedeutet der Fußball eine Auszeit von alltäglichen Sorgen.

Das wollen die Mitarbeiter des Stuttgarter Sozialamts den anderen Flüchtlingen in der Stadt ebenfalls ermöglichen. „Wir wollen was Schönes für sie machen“, sagt die städtische Mitarbeiterin Maurer. „Ein Highlight.“ Für die Heumadener Fußballer wäre es das auch – ein Höhepunkt. Endlich könnten sie gegen eine andere Mannschaft spielen als stets gegen die eigenen Leute. Dies alles ist noch im Konjunktiv formuliert, weil es für den geplanten Asyl-Cup gutes Wetter braucht.