Facebook will künftig stärker auf die Nutzerdaten von WhatsApp zurückgreifen. Der Chatdienst liefert dem Mutterkonzern unter anderem die Telefonnummern der Nutzer.

Berlin - Facebook will auf Nutzerdaten des vor zwei Jahren übernommenen Chat-Dienstes WhatsApp zurückgreifen. Die dem WhatsApp-Konto zugeordneten Handynummern sollen dazu an das Mutterunternehmen übermittelt werden, wie WhatsApp am Donnerstag in einem Blog mitteilte. Auch die Häufigkeit, mit der der SMS-Konkurrent genutzt wird, soll mit dem weltgrößten Internet-Netzwerk geteilt werden. Die Nachrichten selbst würden aber privat bleiben und könnten von niemand anderem gelesen werden – „weder von WhatsApp noch Facebook oder irgendjemand sonst“. WhatsApp hatte erst in diesem Jahr für seine mehr als eine Milliarde Nutzer eine umfassende Verschlüsselung eingeführt.

 

Erstmals werden Nutzungsbedingungen geändert

Whatsapp begründet seinen Vorstoß damit, den Dienst so künftig besser gegen unerwünschte Nachrichten („Spam“) schützen sowie die Werbung bei Facebook verbessern zu können. Dazu sollen bereits ab diesem Donnerstag erstmals seit der milliardenschweren Übernahme durch Facebook die Nutzungsbedingungen geändert werden. Wer künftig ein neues Konto anlegt, stimmt automatisch der Weitergabe an Facebook zu. Bestandskunden sollen zumindest der Verwendung ihrer Daten für personalisierte Werbung widersprechen können.

WhatsApp sucht zudem nach Wegen, wie Unternehmen mit Kunden kommunizieren können – etwa Fluggesellschaften über Verspätungen hinweisen oder Banken auf betrügerische Transaktionen. Bannerwerbung soll es aber nicht geben.