Der Elternbeirat der Waiblinger Kindergärten macht gegen die geplanten Gebührenerhöhungen mobil. Am Donnerstag soll der Gemeinderat darüber entscheiden.

Waiblingen - Die von der Stadt Waiblingen in zwei Schritten geplante Gebührenerhöhung für die Kinderbetreuung (wir berichteten) schlägt Wellen: Am Montagabend haben Eltern auf dem Piratenschiff-Spielplatz bei der Brühlwiese dagegen protestiert. „Wir sind nicht generell gegen höhere Gebühren, alles wird ja schließlich teurer. Aber eine Erhöhung um insgesamt 33 Prozent bis zum Jahr 2018 ist für viele Eltern eine große Belastung“, sagte Lissy Theurer vom Gesamtelternbeirat der Waiblinger Kindergärten.

 

Eltern fühlen sich übergangen

Irritiert sei der Elternbeirat vor allem auch deswegen, weil man sich bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres an den Oberbürgermeister der Stadt, Andreas Hesky, gewandt und angefragt habe, ob eine Gebührenerhöhung geplant sei, so Lissy Theurer: „Damals hat uns der Oberbürgermeister geantwortet, er wolle vor einer Stellungnahme die Beratungen im Gemeinderat abwarten. Zehn Tage später hat er dann selbst bei den Haushaltsberatungen für den Antrag auf eine Gebührenerhöhung gestimmt.“

Die Elternschaft fühle sich übergangen. Erst Mitte Februar habe die Erste Bürgermeisterin Christiane Dürr dann in einem Brief den Elternbeirat gebeten, die Meinungen in der Elternschaft abzufragen. „Wir hatten nur eine Woche Zeit und keine Chance zu reagieren“, sagte am Montagabend Verena Reich.

Kritik am Gebührenmodell

„Unser Ansatz war, dass man sich zusammensetzt und Lösungswege findet“, sagte Lissy Theurer. Das Waiblinger Modell, das die Kindergartengebühren nach Gehaltsstufen erhebt, überzeugt viele der Protestierenden nicht. Eine Familie mit einem Jahreseinkommen von 64 000 Euro als Großverdiener einzustufen sei nicht realistisch, so die Kritik. Am Donnerstagabend berät der Gemeinderat über die Gebührenerhöhung. Die Eltern wollen an der Sitzung, die um 18 Uhr beginnt, auf jeden Fall teilnehmen. „Wir kämpfen jetzt mal weiter“, sagte Verena Reich.